Rheinische Post Erkelenz

Erdogan hat noch vier Optionen

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Die Währungskr­ise in der Türkei wird zunehmend zu einem Risiko für die Weltwirtsc­haft. Experten empfehlen Zinserhöhu­ngen und einen Sparkurs. Ankara hat weitere

IWF-HIlfen Russland USA vier Optionen. Kapitalver­kehrskontr­ollen

Die Türkei könnte den Devisenabf­luss ins Ausland durch staatliche Kontrollen stoppen. In der Euro-Krise haben Zypern und Griechenla­nd zu diesem Instrument gegriffen. Kritiker befürchten angesichts des hohen externen Geldbedarf­s der Türkei allerdings gravierend­e Folgen – bis hin zum Kollaps der Wirtschaft.

Die Türkei könnte wie schon 2001 Finanzhilf­en des Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF) beantragen. Das Land müsste sich dann aber einem Reformprog­ramm unterwerfe­n, was Präsident Erdogan unter keinen Umständen dulden will.

Erdogan könnte sich Russland stärker zuwenden, allerdings gibt es Zweifel, ob Moskau über genügend Finanzmitt­el verfügt, um der Türkei zu helfen.

Erdogan könnte gegenüber den USA einlenken, den unter Hausarrest stehenden US-Pastor Brunson kurzfristi­g freilassen und mit Trump über einen Zollabbau verhandeln. nicht mehr als ungehörige Spielart der Eitelkeit, sondern als Schlüsselq­ualifikati­on. Wer aber immer auf die Chance lauert, die eigenen Ansichten zu platzieren, ist nicht wirklich aufmerksam.

Wahre Zuhörer sehen ganz von sich ab. Sie wollen wissen, an welchen Punkten der andere ringt, was ihm im Moment des Formuliere­ns noch unklar ist und was Gefühle in ihm weckt, die sich ganz sacht im Gesicht abzeichnen. Zuhören ist also mehr als eine Frage der Geduld. Zuhörer müssen neugierig sein, empathisch begabt und bescheiden genug, den anderen gelten zu lassen.

Natürlich ist das auch eine Frage des

Der Euro ist durch die Lira-Krise schon in Mitleidens­chaft gezogen worden, aber die wirtschaft­liche Vernetzung Europas mit der Türkei ist zu gering, um die Gemeinscha­ftswährung nachhaltig zu gefährden. Gefährlich­er sind politische Folgen der Spannungen mit den USA: Würde die Türkei aus der Nato austreten, würde die Bedrohungs­lage für Europa größer. Temperamen­ts. Menschen, die auffassung­sstark und im Kopf sehr schnell sind, fällt es oft schwer, sich auf das Tempo der anderen einzulasse­n. Und natürlich gibt es die Langatmige­n, die tatsächlic­h übermäßig viel Zeit benötigen, um sich auszudrück­en. Im Austausch mit anderen stellen Menschen in der Regel ihr Redeverhal­ten auf die Umwelt ein. Doch setzt das eben voraus, dass man überhaupt wahrnimmt, wie andere sich verhalten. Dieses Mindestmaß an Achtsamkei­t ist notwendig, damit ein Miteinande­r gelingt.

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FOTO: DPA Recep Tayyip Erdogan steht stark unter Druck.

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