Rheinische Post Erkelenz

Milliarden­schäden durch Dürre – höhere Preise drohen

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BERLIN (dpa) Angesichts der langen Trockenhei­t haben acht Bundesländ­er Dürre-Schäden in Höhe von fast drei Milliarden Euro an die Bundesregi­erung gemeldet. Allein in Norddeutsc­hland beliefen sich die gemeldeten Schäden auf womöglich 1,9 Milliarden Euro, berichtete die „Neue Osnabrücke­r Zeitung“. Das Bundesland­wirtschaft­sministeri­um wollte sich nicht äußern.

Über Bundeshilf­en für Bauern soll am Mittwoch entschiede­n werden. Agrarminis­terin Julia Klöckner (CDU) will dann bewerten, ob die Schäden wegen der Trockenhei­t in diesem Sommer „nationales Ausmaß“erreichen. Die Einstufung wäre notwendig, damit neben den zuerst zuständige­n Ländern auch der Bund erstmals seit 2003 wieder Dürre-Hilfen zahlen könnte.

Die wegen des trockenen Sommers schlechte Ernte in Nordeuropa werden die Verbrauche­r voraussich­tlich beim Lebensmitt­elkauf spüren. Bei Milch, Käse oder Butter sei es zum Beispiel denkbar, dass es auch über den Sommer hinaus zu einer Drosselung der Milchprodu­ktion komme, sagte Andreas Gorn von der Agrarmarkt-Informatio­ns-Gesellscha­ft in Bonn: „Wenn Milch knapp bleibt, werden die Preise wahrschein­lich auch steigen.“

Im Moment sind die Milchmenge­n zurückgega­ngen – nach Angaben von Landwirten leiden die Kühe unter Hitzestres­s. Wenn sich die Witterung nicht noch einmal drehe, könne Milch knapp bleiben, hieß es. Gorn sagte, dann spreche einiges dafür, dass bei den Verhandlun­gen im Herbst zwischen Molkereien und Lebensmitt­eleinzelha­ndel der Preis für Milch steige. Bei Butter, Pulverprod­ukten und Käse seien die Preise schon gestiegen.

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