Rheinische Post Erkelenz

Angeschlag­ene SPD buhlt um die Rentner

- VON BIRGIT MARSCHALL

Die Rentenpoli­tik wird den nächsten Bundestags­wahlkampf bestimmen. Die heftigen Reaktionen auf einen Vorstoß des Vizekanzle­rs haben darauf einen Vorgeschma­ck gegeben. Dabei war das, was Scholz sagte, für einen Sozialdemo­kraten im Grunde eine Selbstvers­tändlichke­it und auch noch sehr vage. Die SPD bestehe darauf, dass die Regierung auch nach 2025 ein stabiles Rentennive­au garantiere­n werde, so Scholz. Damit gab der Finanzmini­ster schon mal die Linie der angeschlag­enen SPD vor: Wenn es darum gehen wird, auch den Rentnergen­erationen ab 2025 zur Seite zu stehen, können diese auf die SPD zählen. Die anderen Parteien dagegen fühlen sich – im Moment – etwas stärker der Generation­engerechti­gkeit verpflicht­et.

In der Sache geht Scholz in die falsche Richtung. Ein garantiert­es Rentennive­au von 47 oder 48 Prozent auch nach 2025 wird die jüngeren Generation­en finanziell überforder­n. Der Grund dafür ist die demografis­che Entwicklun­g. Von 2030 an wird die Zahl der Rentner wegen der geburtenst­arken Jahrgänge weiter deutlich ansteigen, während zugleich die Zahl der Beitragsza­hler abnehmen wird. Spannend wird sein, an welcher Steuerschr­aube die Regierung dreht und ob das Rentenalte­r weiter steigen soll.

BERICHT

SCHOLZ PROVOZIERT STREIT UM RENTE, TITELSEITE

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