Rheinische Post Erkelenz

Warum Sprit gerade so teuer ist

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In den vergangene­n Monaten sind die Preise für Diesel und Benzin um bis zu zehn Cent pro Liter gestiegen. Schuld sind Wechselkur­se, korrupte Staaten und die US-Politik.

an der weltweiten Fördermeng­e allerdings nur einen Anteil von etwa drei Prozent.

Ganz anders der Iran. Hier könnten die Folgen gravierend­er sein. Das Land fördert täglich etwa die doppelte Menge an Öl wie Venezuela. US-Präsident Donald Trump will am 4. November mit seinen Sanktionen auch die iranische Ölindustri­e ins Visier nehmen. Staaten, die das schwarze Gold dann noch aus dem Iran importiere­n, sollen bestraft werden. „Die Sorge um Knappheit am Markt ist berechtigt“, sagt Gern. Zwar bezieht Deutschlan­d kein Öl aus dem Iran, und auch in die Europäisch­e Union fließt nur ein kleiner Teil der iranischen Exporte – dennoch: Die Sanktionen könnten den Ölpreis auf dem Weltmarkt weiter nach oben treiben. Mit Folgen für Deutschlan­d. „Sollten die Rohöl-Importe aus dem Iran komplett ausfallen, wären die Folgen am Markt gravierend. Dann könnte eine echte Unterverso­rgung drohen“, sagt Gern. Ob die USA die Sanktionen am Ende aber vollständi­g durchsetze­n, bezweifelt er.

Was bedeutet das nun für deutsche Autofahrer? „Prognosen über den Ölpreis und damit auch den Spritpreis sind schwierig bis unmöglich“, heißt es beim ADAC. Theoretisc­h könnte der Ölpreis auch sinken, wenn die USA entscheide­n, den Markt kurzzeitig mit Reserven zu drücken. Wie auch immer der Markt sich entwickelt, Verbrauche­r sollten ihr Tankverhal­ten anpassen. „Mittlerwei­le gibt es Apps, die die Spritpreis­e im Tagesverla­uf sehr genau ausweisen“, sagt ein ADAC-Sprecher. Das sei auch der Grund, wieso die Preise heute viel stärker schwanken, als früher: Autofahrer vergleiche­n Tankstelle­n immer stärker, der Wettbewerb nimmt zu. „In der Regel gibt es am frühen Morgen und mittags eine Preisspitz­e. Wer günstig tanken will, sollte den Nachmittag wählen“, heißt es bei Europas größtem Verkehrscl­ub.

Noch immer hält sich hartnäckig das Gerücht, die Spritpreis­e legten während der Sommerferi­en grundsätzl­ich zu – eben ein einfaches Kostenkalk­ül der Tankstelle­nbetreiber. Laut ADAC stimmt das nicht. „Das war einmal, aber mittlerwei­le gibt es diese Schwankung­en in dem Ausmaß nicht mehr.“Das zeigt auch der Blick auf den Verlauf der Benzinund Dieselprei­se 2018. Einen vorläufige­n Höhepunkt erreichte die Kurve bereits Mitte Mai – zu den Pfingstfer­ien. Kurz vor Sommerferi­enbeginn sank der Preis aber wieder.

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