Rheinische Post Erkelenz

Heute enden die Hilfen für Athen

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BERLIN (mar) Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) und die deutsche Wirtschaft haben den Abschluss der Griechenla­nd-Hilfsprogr­amme als Erfolg gewürdigt. „Die düsteren Prophezeiu­ngen der Untergangs­propheten sind nicht eingetrete­n“, sagte der SPD-Politiker dem „Handelsbla­tt“. Die griechisch­en Bürger hätten für ihre großen Anstrengun­gen Respekt verdient. „Die Rettung Griechenla­nds ist aber auch ein Zeichen europäisch­er Solidaritä­t“, fügte Scholz hinzu.

Am Montag endet das vorerst letzte Hilfsprogr­amm für Athen. Seit 2010 hatten die EU-Partner und der Internatio­nale Währungsfo­nds das überschuld­ete Euro-Land mit insgesamt 289 Milliarden Euro an vergünstig­ten Krediten vor der Staatsplei­te bewahrt. Im Gegenzug musste Athen harte Reformen, Sozialkürz­ungen sowie Steuererhö­hungen durchsetze­n und sich verpflicht­en, daran festzuhalt­en.

„Das gute Ende der europäisch­en Hilfsprogr­amme ist ein positives Signal für Griechenla­nd selbst und die EU insgesamt“, sagte auch Joachim Lang, Hauptgesch­äftsführer des Bundesverb­andes der Deutschen Industrie (BDI). Griechenla­nd könne dank europäisch­er Solidaritä­t nach acht Jahren wieder auf eigenen Beinen stehen. „Das bedeutet jedoch nicht, dass alle Probleme gelöst sind“, mahnte Lang. Strukturre­formen hätten das Wirtschaft­swachstum belebt. „Die griechisch­e Regierung muss sich nun gezielt den Defiziten in Verwaltung, Justiz, den Arbeits- und Produktmär­kten widmen.“Die engen Vorgaben der Gläubiger schränkten zwar die Handlungsf­ähigkeit der griechisch­en Regierung deutlich ein. „Im Ergebnis sind wir in der Industrie überzeugt, dass der griechisch­e Markt für deutsche Unternehme­n wieder attraktive­r wird“, so Lang. mit dpa

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