Völler: Schlecht gespielt, knapp gewonnen
PFORZHEIM Nachdem sich Bayer Leverkusen gegen den Oberligisten 1. CfR Pforzheim mit einem 1:0 (1:0)Sieg in die zweite Runde des Pokals gekrampft hatte, brachte Rudi Völler die vorangegangenen 93 Minuten auf eine einfache Formel mit vier Wörtern. „Schlecht gespielt, knapp gewonnen“, raunte der Sportgeschäftsführer, ehe er zügig Richtung Mannschaftsbus verschwand.
Damit ist tatsächlich fast alles zu dem Pokalspiel gesagt. Die Werkself mühte sich mit ebenso konsequent wie ruppig verteidigenden Pforzheimern ab und kam nur durch einen Foulelfmeter von Lucas Alario zum Torerfolg (27.). Auch wenn Bayer 04 sich naturgemäß ein Chancenübergewicht erspielte, konterten die Amateure immer wieder gefährlich und kamen nicht nur durch den Pfostentreffer von Dominik Salz nah an den Ausgleich heran (77.).
„Es war ein schwieriges Spiel für uns. Die Pforzheimer haben es gut gemacht“, sagte Kapitän Lars Bender. Einen „leidenschaftlichen, hervorragenden Gegner“hat Torwart Ramazan Özcan auf dem stumpfen Rasen erlebt, der den Profis das Leben zusätzlich schwer machte. Schönreden wollte das Ergebnis niemand. Immerhin hätte sich auch Bayern München gegen einen Regionalligisten schwergetan – und Titelverteidiger Frankfurt sei am Viertligisten Ulm gescheitert, betonte Trainer Heiko Herrlich.
Ein großer Wermutstropfen begleitet indes den knappen Erfolg. Julian Baumgartlinger zog sich bei einem Zweikampf im Mittelfeld einen Innenbandriss zu und wird rund zwei Monate ausfallen. Zudem wurde bekannt, dass Benjamin Henrichs Herrlich um die Freigabe für einen Wechsel zum französischen Erstligisten AS Monaco gebeten hat. Der Coach bestätigte das nach dem Spiel. Dem Vernehmen nach will Bayer mindestens 20 Millionen Euro für einen Transfer des 21-jährigen Eigengewächses haben. Ein positives Gegengewicht bildet dagegen die Nachricht, dass Leon Bailey seinen Vertrag vorzeitig bis 2023 verlängert hat.