Prävention: Wenn der Meinweg brennt
Ab dem heutigen Montag ist der Waldweg am ehemaligen Kloster St. Ludwig in Richtung Wegberg gesperrt. Er wird von zwei auf 3,5 Meter verbreitert, damit es im Fall eines Waldbrandes eine gut passierbare Fluchtroute gibt.
WEGBERG Die außergewöhnlich lang andauernde Hitze- und Dürreperiode dieses Sommers macht den 2014 aufgestellten Risikomanagementplan für den Meinweg aktueller denn je. Jetzt wird ein weiterer Schritt mit Ausbau des Weges am ehemaligen Kloster St. Ludwig getan: „Durch die Verbreiterung und Stabilisierung des Weges zwischen MERU und deutscher Grenze entsteht eine weitere Zufahrtsstraße für die Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge aus Wegberg. Ferner wurde in Abstimmung mit allen deutschen und niederländischen Partnern ein Evakuierungsplan für die MERU aufgestellt. Er beschreibt, wie im Falle eines Brandes zu handeln ist und wer welche Rolle hat“, teilte die Stadt Wegberg gestern mit. Sie ist mit im Boot beim Interreg-V-A-Projekt „Natur- und Waldbrandprävention“unter Leitung des Naturparks Schwalm-Nette.
Die Bosgroep Zuid Nederland, eine niederländische Forst-Genossenschaft, drückt sich klar aus: „Durch die Zunahme extremer Wetterlagen in Folge des Klimawandels nimmt die Gefahr von Bränden in der Natur zu. Die Frage ist nicht mehr, ob irgendwo ein Brand entsteht, sondern vielmehr, wann es passiert.“Darauf will man vorbereitet sein. Im Risikomanagementplan Meinweg werden die Risiken sowohl aus Sicht der Brandprävention als auch des Naturschutzes beschrieben und Maßnahmen genannt, diese Risiken zu minimieren. „In den Grenzgebieten gibt es noch einige Herausforderungen hinsichtlich Zusammenarbeit, potentieller Evakuierungen, Netzabdeckung und Löschwasservorrichtungen“, so die gemeinsame Presseerklärung. „Es wird ein gemeinsames Kartenmaterial entwickelt“, erklärte Ulrich Schulz, Leiter des Wegberger Ordnungsamtes. „Und in jedem Quadranten werden Risiken bewertet und Folgen eines Notfalls beschrieben.“
In der grenzüberschreitenden Nationalparkregion Meinweg liegen Gastronomiebetriebe und Geschäfte, ein Reiterhof, idyllisch im Wald stehende Privathäuser und auf dem alten Klostergelände die Maharishi European Research University und die Anpassung der Evakuierungsroute am Grenzübergang MERU/Vlodropstation ist die Bosgroep Zuid Nederland. Die Genossenschaft (ohne Erwerbszweck) hat 400 Mitglieder in den Provinzen Zeeland, Noord-Brabant und Limburg und kümmert sich auf vielfältige Weise um die Entwicklung, Gestaltung und Bewirtschaftung ihrer Wald- und Naturgebiete. Sie bietet Wald- und Naturmanagement für etwa 25 Gemeinden und eine Reihe Privatbesitzer.
(MERU), wo rund 250 Menschen leben. Für deren möglicherweise nötige Evakuierung muss es einen Plan geben. Ein Risiko besteht darin, dass sowohl für die Feuerwehr als auch für die Evakuierung von Menschen, die sich auf dem Gelände der MERU und Vlodrop Station aufhalten, nur ein Fluchtweg zur Verfügung steht. Durch die Verbreiterung und Stabilisierung des Weges zwischen MERU und deutscher Grenze entsteht eine weitere Zufahrtsstraße für die Feuerwehr und Rettungsfahrzeugen aus Wegberg. Die Suche nach grenzüberschreitenden Lösungen war Anlass für das gemeinsame Projekt.
„Natur- und Waldbrandprävention“hat zum Ziel, die deutsch-niederländische Zusammenarbeit zur Vermeidung und Bekämpfung von Wald- und Naturbränden zu verbessern und weiter zu entwickeln. So werden grenzüberschreitende Gefahren besser bekämpft und findet Austausch von Kenntnissen und Erfahrungen zwischen deutschen und niederländischen Organisationen statt. Inhalte des Projektes sind unter anderem die Erstellung eines gemeinsamen Risikomanagementplans für den Meinweg und die Durchführung von Maßnahmen zur Brandprävention (Schneisen schlagen, Zufahrtsroute verbreitern). „Bereits im Dezember wurde vom Kreiswasserwerk im Bereich Sechs Eichen/Roermonder Bahn eine Wasserentnahmeschleife angelegt“, berichtete Ulrich Schulz. „Zudem sollen ein Rettungssystem eingepflegt und per Handy lesbare Rettungspunkte aufgestellt werden.“Dann könne es nicht mehr passieren, dass ein verunglückter Mountainbike-Fahrer sechs Stunden lang gesucht werden muss.
Grenzübergang und Verbindungsweg sind voraussichtlich bis 1. September gesperrt, danach für Radfahrer und Wanderer wieder nutzbar.