Hephata hat in Erkelenz ein Zuhause bezogen
Die evangelische Stiftung Hephata betreibt jetzt in Erkelenz ein Regionalbüro für die Kreise Heinsberg und Rhein-Erft.
ERKELENZ Der Bauxhof hat sein Gesicht nahezu komplett verändert. Viele moderne Wohnhäuser sind entstanden, darunter auch solche, in denen Menschen mit Behinderung seit kurzer Zeit eine tolle Nachbarschaft und vor allem ein gutes Miteinander pflegen: Die evangelische Stiftung Hephata betreibt im Bauxhof einen Wohnkomplex, in dem 16 junge Menschen in ansprechenden Appartements leben. Im Obergeschoss eingezogen ist dazu auch das Regionalbüro des Kreises Heinsberg und des Rhein-ErftKreises, Klaus Heinen ist der Leiter des Regionalbüros, das nun in einer kleinen Feierstunde offiziell eröffnet wurde.
Am 1. März haben Heinen und seine Stellvertreterin Petra Schotes sowie Verwaltungsmitarbeiterin Madeline Hartwig die Arbeit am Standort Erkelenz aufgenommen. Sie arbeiten quasi inmitten der 16 Bewohnerinnen und Bewohner, alle zwischen 20 und 35 Jahre alt, die so einen schnellen Kontakt zur Stiftung nutzen können.
Eigentümer und Investor ist der Erkelenzer Architekt Josef Viethen mit seinem Familienunternehmen B3J – der Name steht symbolisch für die Vornamen seiner Familie: Ehefrau Bernadette, die gemeinsame Söhne Julius und Johannes sowie Josef Viethen selbst. Als Viethen das Wohnhaus, gebaut in Passivhausbauweise, geplant habe, sei er auf viele Herausforderungen gestoßen. „Jeder einzelne Bewohner, jede einzelne Bewohnerin bringt aufgrund der Behinderung individuelle Ansprüche mit. Das beginnt beispielsweise mit der Ausstattung des Bades und geht etwa am Herd in der Küche weiter. Das haben wir in jedem Appartement entsprechend umgesetzt. Grundsätzlich ist das Haus barrierefrei“, erklärte Josef Viethen, der auf die Wünsche der jungen Bewohner reagiert hat. Ein Appartement ist rund 50 Quadratmeter groß.
Das Regionalbüro im Obergeschoss ist zuständig für den Kreis Heinsberg und den Rhein-ErftKreis. „Hier läuft die ganze Organisation zusammen“, erläuterte Regionalleiter Klaus Heinen. Von dort aus werden auch die Hilfen gesteuert, die die Bewohner benötigen. Wichtig ist, dass die Bewohner die Möglichkeit haben, die Gemeinschaft tatsächlich mit Leben zu füllen, darum verfügt das Haus auch über Gemeinschaftsräume, die Treffpunkte der Menschen sein sollen.
Dass solche Häuser überhaupt entstehen, ist sicherlich auch der Elterninitiative zu verdanken. Auch dazu merkte Architekt Josef Viethen Interessantes an: „Die Bewohner sind in einem Alter, in dem sich die Eltern Gedanken machen, was mit den Kindern geschieht, wenn sie selbst nicht mehr in der Lage sind, sich um die Kinder zu kümmern. In solchen Häusern finden sie eine gute Alternative.“
Zur Feier kamen auch Sabine Hirte, Geschäftsführerin von Hephata Wohnen, und Christian Dopheide, theologischer Vorstand der Stiftung. Dopheide sagte, das Wohnhaus mit den Büros sei als eine Art Botschaft zu verstehen. Er unterstrich, dass es darum gehe, Menschen mit Behinderungen sinnvolle Assistenz zu ermöglichen, ihnen aber zusätzlich auch das Leben inmitten der Gesellschaft zu sichern.