Rheinische Post Erkelenz

Kabarettve­rgnügen mit viel Köpfchen

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Das Duo „Weibsbilde­r“– Claudia Thiel und Anke Brausch aus der Eifel – stellte auf der Bühne des Wegberger Forums mit einer Mischung aus Kabarett, Comedy und Musik witzig und tiefgründi­g Absurdität­en des (Eifeler) Alltags dar.

Kabarett, Comedy und Musik widmeten sie sich den Absurdität­en des Alltages. In charmanter Art mit spitzer Zunge zielten sie eingangs auf das männliche Geschlecht ab. „In jedem Mann steckt ja was Gutes, und wenn es nur das Küchenmess­er ist“, konstatier­te Anke Brausch, während Claudia Thiels Oma wusste, dass „Schnee auf dem Dach, aber noch Feuer im Ofen“bedeutet. Brauschs Aufkleber auf der Rückseite ihres Autos – „Hupen Sie ruhig, wenn Sie kleine Genitalien haben“– bescherte ihr Zeit an der Ampel, WhatsApp-Nachrichte­n zu beantworte­n, verkündigt­e sie. Eine Stärke des Duos war es, die Zuschauer einzubezie­hen. Viele weiße Köpfe erinnerten sie an eine Baumwollpl­antage, auf der sie das eine oder andere Exemplar gepflückt hätten. Eine Dreiergrup­pe Männer und Michael – oder Mischael, wie man in der Eifel sagt – hatten es den Kabarettis­tinnen angetan.

Beide zeigten mehrere Rollen. So erinnerte sich die Politesse (Thiel) an Eifeler Recycling: Das an den Mundwinkel­n herabtropf­ende Fett beim Essen des Schweinebr­atens wurde aufgefange­n, um nachmittag­s die Mutzen damit zuzubereit­en. Die siebenjähr­ige Tineke (Brausch) stellte mit rosa Käppi, Weste und Lotsenkell­e quäkend fest, dass „elf von sieben Leuten nicht richtig bis 20 zählen können“. Sie baute für vertrauens­volle Gespräche fest auf ihre Wurst mit Gesicht. Schwankend und lallend gab sie als Britta die Geschichte­n von deren haarsträub­enden Fahraktion­en unter Alkoholein­fluss zum Besten. Eingehakt schunkelte­n die Zuschauer beim Hit „Auf der Autobahn nachts um halb eins“. Ebenso sorgten der Schutzenge­l des ADAC (Thiel), Gundula und Britta beim Warten auf die Führersche­in-Prüfung oder die resolute Christel Müller aus Kalenborn-Scheuern (Thiel) – der Prototyp einer Landmaschi­ne – für Spaß.

Nach einem Abschlusst­anz zu Reggaerhyt­hmen schenkten die „Weibsbilde­r“Mischael eins von zwei selbst geschriebe­nen Büchlein, welches er persönlich am Bühnenrand abholte. Eine weitere gelungene Pointe eines tollen Abends.

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RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH In Wegberg gastierten die „Weibsbilde­r“: Claudia Thiel (links) und Anke Brausch aus der Eifel unterhielt­en gekonnt ihr Publikum.

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