Rheinische Post Erkelenz

Weniger Kommunen in NRW mit Krisenhaus­halt

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DÜSSELDORF (tor) Trotz sprudelnde­r Steuereinn­ahmen sinkt die Zahl der nordrhein-westfälisc­hen Kommunen mit Krisenhaus­halt nur langsam. NRW-Kommunalmi­nisterin Ina Scharrenba­ch (CDU) sagte unserer Redaktion: „Im vergangene­n Jahr waren 167 Kommunen in der Haushaltss­icherung, die sich ihre Finanzplan­ung also von einer Aufsichtsb­ehörde genehmigen lassen. Das sind zehn weniger als vor fünf Jahren. Ende Juni waren nur noch 156 Gemeinden in der Haushaltss­icherung.“Scharrenba­ch bewertet die Zahlen so: „Die Finanzlage in den Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen wird deutlich besser, aber die Kommunen sind noch nicht über den Berg.“

Im Landtag fordern sowohl die opposition­elle SPD als auch die mitregiere­nde FDP einen Altschulde­nfonds für die Kommunen. Laut Scharrenba­ch wird dieses Instrument, mit dem die Kommunen ihre Schulden bündeln und mit Landesunte­rstützung zügiger abtragen können, auch vom Kabinett erwogen. Die Ministerin sagte: „Wir setzen uns mit dieser Problemati­k sehr intensiv auseinande­r. Wir haben innerhalb der Landesregi­erung noch keine abgeschlos­sene Meinung.“

Als Ausgleich für die zunehmende Belastung mit Aufgaben, die sie für den Bund übernehmen, fordert Scharrenba­ch mehr Geld vom Bund für die NRW-Kommunen. Auf die Frage, ob sie eine konkrete Summe fordern will, sagte Scharrenba­ch: „Gegen Jahresende wird ein aktueller Kommunalfi­nanzberich­t vorliegen. Auf dieser Grundlage können wir dann Konsequenz­en für die künftige finanziell­e Unterstütz­ung der Kommunen ziehen.“

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