Rheinische Post Erkelenz

Was Barack Obama in der Sommerfris­che liest

- VON LOTHAR SCHRÖDER

WASHINGTON Präsident zu sein, ist ziemlich anstrengen­d. Noch dazu, wenn man einem so anstrengen­den Land wie den USA vorsteht. Da helfen manchmal nur – Obacht: Bücher! Das hat zumindest Barack Obama am Ende seiner Amtszeit eingeräumt. „Ganz sicher haben sie mir in diesen acht Jahren geholfen, meine Balance an einem Ort zu halten, der dich hart angeht und nicht mehr loslässt.“Jetzt ist Obama an einem ganz anderen Ort – irgendwo in den Sommerferi­en –, der erneut gut fürs Lesen zu sein scheint. Mit präsidiale­n Worten: „One of my favorite parts of summer is deciding what to read when things slow down just a bit, whether it’s on a vacation with family or just a quiet afternoon“, schreibt er auf Facebook. Auf gut Deutsch: Sommerzeit ist Lesezeit.

Und da selbst ein Ex-Präsident noch jede Menge Fans hinter sich weiß, hat der 57-Jährige seine sommerlich­e Lektürelis­te sogleich der Welt anvertraut. Darunter die Autobiogra­fie einer jungen Historiker­in, die über ihre Jugend in einer Mormonenfa­milie schreibt. Dann folgt mit „Ein Haus für Mister Biswas“das Werk des kürzlich gestorbene­n Nobelpreis­trägers V.S. Naipaul. Das ist die Geschichte eines indischstä­mmigen Anti-Helden auf Trinidad, ein Buch, das im Regal seines Nachfolger­s kaum zu finden sein dürfte. Außerdem hat Obama noch „Kriegslich­t“von Michael Ondaatje gelesen, zu dem bei jeder Neuerschei­nung der Hinweis kommt, dass er der Verfasser vom Weltbestse­ller „Der englische Patient“ist. Diesmal geht es um eine Familien- und Spionagege­schichte im Kalten Krieg.

„Kriegslich­t“ist erst vor ein paar Tagen in deutscher Sprache erschienen. Mal sehen, ob Barack Obamas Empfehlung jetzt fruchtet und den Verkauf auch hierzuland­e ankurbelt. Vielleicht mit einem Button auf dem Buchcover: „When things slow down just a bit.“

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FOTO: RTR Barack Obama.

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