Anregende Vielfalt kreativer Arbeiten
Zum zweiten Mal zeigen die Mitglieder des Künstlerstammtischs Wassenberg im Bergfried ihre Gemeinschaftsausstellung. Das Motto lautet „KUNSTzeit – zeitlos“.
WASSENBERG Nach zehn Jahren Ausstellungen im Rathaus lud der Künstlerstammtisch Wassenberg jetzt bereits zum zweiten Mal in die renovierten Räume des Bergfrieds zu seiner Ausstellung ein, die dieses Mal unter dem Titel „KUNSTzeit – zeitlos“stattfindet. Der Stammtisch ist eine Gemeinschaft von aktuell 49 Künstlern und Künstlerinnen, die sich seit der Gründung im Jahr 2006 regelmäßig trifft, um sich über die verschiedenen Fachgebiete und künstlerischen Leidenschaften auszutauschen. „Ich kann Ihnen voller Stolz sagen, dass in diesem Jahr 29 unserer Mitglieder ab heute hier im Bergfried ausstellen“, sagte Christina Frenken zur Begrüßung der zahlreichen Besucher zur Ausstellungseröffnung.
Als Mitglied des Künstlerstammtischs stellt auch Frenken eines ihrer Werke aus. Sie dankte ihren Kollegen ausdrücklich für „viele Stunden konzentrierter Arbeit, die hinter uns allen liegen“. Und die Rednerin hatte Recht damit, dass sich die Gäste über eine anspruchsvolle Vernissage auf zwei Etagen freuen können, die eine enorme Bandbreite künstlerischer Schaffenskraft darbietet. Das bestätigte auch Wassenbergs stellvertretender Bürgermeister Frank Winkens, der „es sehr schön und positiv für die Stadt“fand, dass es in Wassenberg derart anspruchsvolle Ausstellungen zu bewundern gäbe. Und das Ambiente im Wassenberger Bergfried täte das Übrige dazu.
Bevor das Publikum loszog, um sich die verschiedenen Arbeiten anzuschauen, stimmte Sandra Klein, die als Lyrikerin dem Stammtisch angehört, die Besucher noch mit zwei Gedichten ein. Ganz nah an der jüngeren Vergangenheit war Willi Wagels mit seinem Werk „Trauerspiel“. Mit dem aus Kunstrasen, Holz, Hartfaser und Acryl gefertigten Stück spielte er auf die ziemlich missratene Fußball-Weltmeisterschaft in Russland aus deutscher Sicht in diesem Jahr an. Mit weniger Weltlichem hatte sich Miroslav Sigut befasst, der aus Alu-Wellblech und Sprühlack das Stück „Farbklang“angefertigt hatte und dabei die verschiedenen Farben ineinander spielen ließ. So gingen die Betrachter von Werk zu Werk und genossen
die Themenvielfalt ebenso wie die verschiedenen Materialien und Darstellungsformen der Wassenberger Künstler.
Nicht allein abstrakte Kunst gab es zu bewundern, sondern auch heimische Motive wie im Bild „Der alte Gondelweiher“von Matthias Jansen in Acryl auf Leinwand. Außerdem hatten einige Teilnehmer der Ausstellung Tonköpfe angefertigt oder zeigten Arbeiten aus Porzellan und Mosaik. Auch Fotodrucke, Pastellkreide-Arbeiten oder farbige Gläser sind im Wassenberger Bergfried ausgestellt.
Schon an der angeregten Diskussion der Betrachter war zu merken, dass die verschiedenen Werke durchaus zu gefallen wussten. Das galt im Übrigen auch für Oliver Wessel. Der freie Journalist und Fotograf sorgte für den musikalischen Rahmen, wobei er wie stets mit seinen spontanen Eigenkompositionen am Klavier die passende Stimmung erzeugte.