Steijn und Venlo wollen einfach nur erstklassig bleiben
Beim 0:1 gegen Ajax hielt VVV gut mit. Der Klub aus der Grenzstadt gehört in der niederländischen Ehrendivision zu den Kleinen.
FUSSBALL Der vorerst letzte Zugang, den VVV Venlo vor einigen Tagen verpflichtete, hat zuletzt drei Jahre in Liechtenstein gespielt. Axel Borgmann, der aus der Schalker Knappenschmiede stammt, ist als Verteidiger vornehmlich auf der linken Seite eingeplant. Der ehemalige deutsche U20-Nationalspieler kam ablösefrei an die deutsche Grenze. Venlo musste auch für die anderen Neuverpflichtungen Martin Samuelsen, Peniel Mlapa, Jay-Roy Grot, Christian Kum oder Tino Susic kein Geld am die angebenden Vereine überweisen.
Andererseits floss für die Abgänge von Vito van Crooij und Clint Leemans (beide PEC Zwolle) zwar eine Ablösesumme. Die ging aber fast vollständig an Investoren, die in schwierigen wirtschaftlichen Phasen den Verein unterstützt hatten. Ajax Amsterdam, gegen das VVV am vergangenen Samstag im ausverkauften Stadion De Koel eine ehrenhafte 0:1-Niederlage kassierte, hat ebenfalls einen neuen Verteidiger verpflichtet. Für Daley Blind musste der niederländische Rekordmeister 16 Millionen Euro an Manchester United überweisen.
Der Betrag entspricht etwas mehr als dem Zweifachen des gesamten Saison-Etats der Gelb-Schwarzen aus der Grenzstadt. Die niederländische Ehrendivision, in der VVV in der zweiten Saison nach dem Aufstieg 2017 dabei ist, ist eine Gesellschaft mit extremen Unterschieden. Venlo gehört zu den ganz Kleinen. Weswegen Venlo zwar zu einem Höhepunkt wie dem Spiel gegen das große Ajax eine außerordentliche Leistungen bringen kann. Aber am Ende der Saison zählt nur, erneut so viele Punkte gesammelt zu haben, dass der direkte Klassenverbleib gelingt. „Das Ziel für die anstehende Saison ist erneut deutlich: der Klassenerhalt. Das wird sicherlich nicht einfach werden, aber ich liebe Herausforderungen und diese werden wir gemeinsam anpacken und meistern“, sagte Trainer Maurice Steijn, dessen Team zum Auftakt bei Willem II Tilburg 1:0 gewonnen hatte.
Das Spiel gegen Amsterdam hat letztlich der Videoschiedsrichter, der seit Saisonbeginn auch in der Ehrendivision zum Einsatz kommt, entschieden. Ein Venlo-Tor wurde nicht aberkannt nach dem Videostudium, Ajax hingegen bekam nach selbigen den Elfmeter, der das 1:0 brachte, zugesprochen.
Steijn nahm es einigermaßen gelassen. Er hat soeben seinen Vertrag bis 2021 verlängert. Vier Jahre ist der gebürtige Den Haager Cheftrainer in Venlo. Zweimal platzte der Aufstiegstraum in der Relegation, dann gab es 2017 die Zweitligameisterschaft und den Direktaufstieg in die Eredivisie.
In der zurückliegenden Saison gelang es, mit dem geringsten Budget aller Erstligisten den direkten Klassenerhalt zu schaffen. „Es ist im modernen Profifußball nur noch selten, dass man so lange bei einem Klub tätig ist. Doch es fühlt sich absolut richtig an. Nach vier Jahren räumlicher Trennung wird nun auch meine Familie hier nach Venlo ziehen“, sagte Steijn.
„Wir werden die Herausforderung gemeinsam anpacken und meistern“Maurice Steijn