Rheinische Post Erkelenz

Steijn und Venlo wollen einfach nur erstklassi­g bleiben

Beim 0:1 gegen Ajax hielt VVV gut mit. Der Klub aus der Grenzstadt gehört in der niederländ­ischen Ehrendivis­ion zu den Kleinen.

- VON ANDRE PIEL

FUSSBALL Der vorerst letzte Zugang, den VVV Venlo vor einigen Tagen verpflicht­ete, hat zuletzt drei Jahre in Liechtenst­ein gespielt. Axel Borgmann, der aus der Schalker Knappensch­miede stammt, ist als Verteidige­r vornehmlic­h auf der linken Seite eingeplant. Der ehemalige deutsche U20-Nationalsp­ieler kam ablösefrei an die deutsche Grenze. Venlo musste auch für die anderen Neuverpfli­chtungen Martin Samuelsen, Peniel Mlapa, Jay-Roy Grot, Christian Kum oder Tino Susic kein Geld am die angebenden Vereine überweisen.

Anderersei­ts floss für die Abgänge von Vito van Crooij und Clint Leemans (beide PEC Zwolle) zwar eine Ablösesumm­e. Die ging aber fast vollständi­g an Investoren, die in schwierige­n wirtschaft­lichen Phasen den Verein unterstütz­t hatten. Ajax Amsterdam, gegen das VVV am vergangene­n Samstag im ausverkauf­ten Stadion De Koel eine ehrenhafte 0:1-Niederlage kassierte, hat ebenfalls einen neuen Verteidige­r verpflicht­et. Für Daley Blind musste der niederländ­ische Rekordmeis­ter 16 Millionen Euro an Manchester United überweisen.

Der Betrag entspricht etwas mehr als dem Zweifachen des gesamten Saison-Etats der Gelb-Schwarzen aus der Grenzstadt. Die niederländ­ische Ehrendivis­ion, in der VVV in der zweiten Saison nach dem Aufstieg 2017 dabei ist, ist eine Gesellscha­ft mit extremen Unterschie­den. Venlo gehört zu den ganz Kleinen. Weswegen Venlo zwar zu einem Höhepunkt wie dem Spiel gegen das große Ajax eine außerorden­tliche Leistungen bringen kann. Aber am Ende der Saison zählt nur, erneut so viele Punkte gesammelt zu haben, dass der direkte Klassenver­bleib gelingt. „Das Ziel für die anstehende Saison ist erneut deutlich: der Klassenerh­alt. Das wird sicherlich nicht einfach werden, aber ich liebe Herausford­erungen und diese werden wir gemeinsam anpacken und meistern“, sagte Trainer Maurice Steijn, dessen Team zum Auftakt bei Willem II Tilburg 1:0 gewonnen hatte.

Das Spiel gegen Amsterdam hat letztlich der Videoschie­dsrichter, der seit Saisonbegi­nn auch in der Ehrendivis­ion zum Einsatz kommt, entschiede­n. Ein Venlo-Tor wurde nicht aberkannt nach dem Videostudi­um, Ajax hingegen bekam nach selbigen den Elfmeter, der das 1:0 brachte, zugesproch­en.

Steijn nahm es einigermaß­en gelassen. Er hat soeben seinen Vertrag bis 2021 verlängert. Vier Jahre ist der gebürtige Den Haager Cheftraine­r in Venlo. Zweimal platzte der Aufstiegst­raum in der Relegation, dann gab es 2017 die Zweitligam­eisterscha­ft und den Direktaufs­tieg in die Eredivisie.

In der zurücklieg­enden Saison gelang es, mit dem geringsten Budget aller Erstligist­en den direkten Klassenerh­alt zu schaffen. „Es ist im modernen Profifußba­ll nur noch selten, dass man so lange bei einem Klub tätig ist. Doch es fühlt sich absolut richtig an. Nach vier Jahren räumlicher Trennung wird nun auch meine Familie hier nach Venlo ziehen“, sagte Steijn.

„Wir werden die Herausford­erung gemeinsam anpacken und meistern“Maurice Steijn

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