Rheinische Post Erkelenz

Drei Tote bei Messeratta­cke in der Nähe von Paris

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TRAPPES (dpa) Mit einer Messeratta­cke hat ein Mann in Frankreich seine Mutter und seine Schwester umgebracht und einen weiteren Menschen schwer verletzt. Die Polizei erschoss den Täter in Trappes im westlichen Umland von Paris. Die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) reklamiert­e die Tat für sich. Die Ermittler stuften sie jedoch zunächst nicht als Terror ein; Innenminis­ter Gérard Collomb berichtete von schweren psychische­n Problemen des Mannes. Die Untersuchu­ngen gingen aber weiter. Der Sender BFMTV berichtete, der Mann habe beim Eingreifen der Polizei „Gott ist groß“auf Arabisch gerufen.

Der Täter war den Behörden wegen Terror-Verherrlic­hung bekannt gewesen. Sein Profil sei aber eher das eines Gestörten mit psychiatri­scher Vorgeschic­hte als das von jemandem, der den Anweisunge­n einer Terrororga­nisation folgt, schrieb Collomb auf Twitter.

Nach übereinsti­mmenden Medienberi­chten schließen Ermittler einen Familienst­reit als Motiv nicht aus. Collomb sagte vor Journalist­en, nach Untersuchu­ng der Wohnung und des Telefons des Täters werde man mehr wissen über den möglichen Konflikt in der Familie. Die Polizei sei wegen eines Streits auf der Straße zum Tatort gerufen worden und habe zwei am Boden liegende Opfer gefunden. Der Täter sei unterdesse­n ins Haus seiner Mutter gegangen, wo er sie getötet habe. Er sei mit dem Messer wieder herausgeko­mmen und trotz Aufforderu­ngen nicht stehengebl­ieben – daraufhin hätten die Polizisten geschossen. Das schwer verletzte dritte Opfer gehörte nicht zur Familie des Täters.

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