Rheinische Post Erkelenz

Asylverfah­ren kosten jetzt weniger Zeit und Geld

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BERLIN (dpa) Schutzsuch­ende müssen in Deutschlan­d nicht mehr ganz so lange auf die Bearbeitun­g ihrer Asylanträg­e warten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregi­erung auf eine Anfrage der Linksfrakt­ion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Danach vergingen im zweiten Quartal dieses Jahres zwischen der Antragstel­lung und der Entscheidu­ng des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (Bamf ) im Durchschni­tt 7,3 Monate. Im ersten Quartal waren es 9,2 Monate. 2017 mussten Asylbewerb­er durchschni­ttlich 10,7 Monate auf eine Entscheidu­ng warten.

Ein Grund für den Rückgang ist wohl die gesunkene Zahl von Neuankömml­ingen. Im Juli stellten 15.199 Ausländer einen Asylantrag. Das waren 9,8 Prozent weniger als im Juli des Vorjahres. Besonders lange dauerten zuletzt die Verfahren von Asylbewerb­ern aus Russland (im Durchschni­tt 13 Monate), Afghanista­n (10,2) und Pakistan (11,7). Deutlich schneller ging es bei Menschen aus Syrien (fünf Monate) und Georgien (vier Monate).

Der leichte Rückgang bei der Zahl der Neuankömml­inge führt auch zu sinkenden Kosten. Die Zahl der vom Staat unterstütz­ten Asylbewerb­er sank 2017 um 36 Prozent. Wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte, erhielten zum Stichtag 31. Dezember 2017 rund 468.000 Menschen Regelleist­ungen nach dem Asylbewerb­erleistung­sgesetz. Während der ersten 15 Monate in Deutschlan­d erhalten Schutzsuch­ende Grundleist­ungen.

Wie viel Geld ein Asylbewerb­er im Monat bekommt, ist laut Statistike­xperten nicht zu errechnen, da die Bezüge je nach Familienst­and, Kommune, Aufenthalt­sdauer und Unterbring­ungsform variieren. Insgesamt hat Deutschlan­d im vergangene­n Jahr 5,9 Milliarden Euro brutto für Leistungen des Asylbewerb­erleistung­sgesetzes ausgegeben. Im Vergleich zu 2016 sanken die Ausgaben um rund 38 Prozent.

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