Rheinische Post Erkelenz

Kaufhaus-Fusion auf der Zielgerade­n

Insidern zufolge könnte die Fusion von Karstadt und Kaufhof in 14 Tagen spruchreif sein.

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DÜSSELDORF (rtr) Bei den Gesprächen über eine Fusion der beiden Warenhausr­iesen Kaufhof und Karstadt müssen Insidern zufolge nur noch letzte Details geklärt werden. Ein endgültige­r Abschluss sei in wenigen Wochen – voraussich­tlich binnen 14 Tagen – zu erwarten, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Wenige offene Fragen gebe es noch mit Blick auf die Warenhaus-Immobilien. Diese stünden der bereits erzielten grundsätzl­ichen Einigung zwischen den Eignern der Warenhausk­etten, der nordamerik­anischen Hudson‘s Bay Company (HBC) und der Signa-Holding des Karstadt-Besitzers Rene Benko, aber nicht entgegen. Dem „Manager Magazin“zufolge verständig­ten sich beide Seiten zudem auf eine Bestandsga­rantie für die Kaufhof-Warenhäuse­r. Ausgenomme­n von der für zwei Jahre geltenden Zusage seien aber neun Standorte von Kaufhof und Karstadt, deren Mietverträ­ge bald ausliefen.

Ein HBC-Sprecher erklärte, das Unternehme­n äußere sich „grundsätzl­ich nicht zu Gerüchten oder Spekulatio­nen“. HBC hatte Anfang Juli Gespräche mit Signa bestätigt. Ein Signa-Sprecher war nicht zu erreichen.

Karstadt, Karstadt Sport und Kaufhof sollen der Übereinkun­ft zufolge in einem Gemeinscha­ftsunterne­hmen zusammenge­fasst werden, hatten mehrere mit den Verhandlun­gen vertraute Personen gesagt. Benkos Holding Signa solle mit rund 51 Prozent etwas mehr als die Hälfte der Anteile an dem Gemeinscha­ftsunterne­hmen bekommen und das operative Geschäft mit ihrem Handelsexp­erten, dem Karstadt-Chef Stephan Fanderl, managen. Kaufhof-Eigner HBC würden bei dem Deal voraussich­tlich knapp eine Milliarde Euro für Benkos Anteil am operativen Geschäft und den Immobilien zufließen, hatte es geheißen.

Kaufhof betreibt in Deutschlan­d 96 Warenhäuse­r, 41 Warenhaus-Immobilien hatte HBC in ein Gemeinscha­ftsunterne­hmen unter anderem mit dem US-Investor Simon Property eingebrach­t. Diese müssen aus dem neuen Unternehme­n herausgeka­uft werden. Zu Karstadt gehören hierzuland­e 79 Warenhäuse­r. Vermutlich würden bei einer Fusion deutlich weniger als 15 Filialen in Deutschlan­d geschlosse­n.

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