Rheinische Post Erkelenz

Vorfreude auf Rückkehr in die Burg

Für Jörg Savio, Inhaber des „Picasso“in Oberbruch, geht mit dem Umzug des Restaurant­s in die zurzeit leerstehen­de Burg Wassenberg ein großer Wunsch in Erfüllung. Er kehrt damit gleichsam nach Hause zurück.

- VON ANGELIKA HAHN

WASSENBERG/OBERBRUCH Wer in diesen Tagen ins Oberbruche­r Restaurant Picasso geht, kann das große Banner am Eingang kaum übersehen, das den Umzug des Restaurant­s in die Burg Wassenberg Mitte November verkündet. „Damit geht mein größter Wunsch in Erfüllung“, sagt Inhaber Jörg Savio strahlend. Und er bekennt, schon in den letzten Monaten das eine oder andere Mal „sehnsuchts­voll zur Burg geschaut zu haben“. Immerhin kehrt Savio damit an den Ort zurück, an dem er 1983 noch unter der Inhaber-Familie Thebach seine Restaurant-Fachausbil­dung begann, sie später dort auch abschloss und anschließe­nd der Inhaber-Familie Solitsek bis 2008 als Restaurant­leiter und Assistent der Geschäftsf­ührung zur Seite stand. 2012 übernahm er das Picasso.

Obwohl viele seiner Oberbruche­r Kunden den Wechsel bedauerten, so Savio, freue er sich auf die Rückkehr in seine Heimatstad­t. Der 51-Jähirge wuchs in Myhl auf, ging dort und in Wassenberg zur Schule und lebt auch heute mit seinem Partner Antonio Ferreira gern in Myhl. Ferreira (45) fasst seit langem – neben seinem Beruf als Verkäufer und Lagerist im Einzelhand­el – mit an im Picasso und wird seinem Partner auch auf der Burg zur Seite stehen, erzählen beide im Gespräch. Immerhin ist auch Ferreira durch seine portugiesi­sche Familie gastronomi­sch vorbelaste­t, zudem sind zwei seiner vier Kinder ebenfalls vom Fach und werden dem Team des Burgrestau­rants angehören.

Dazu zählen auch Kerstin Fried, die die Restaurant­leitung übernehmen wird, und Ruth Neumann als Leiterin des Service. Beide haben auf der Burg bei Savio gelernt. „Jörg vermittelt­e uns als Ausbilder grundlegen­des Wissen und die Leidenscha­ft für die Gastronomi­e. Wir freuen uns auf die neue Herausford­erung. So schließt sich der Kreis“, sagt Fried.

Der Name „Picasso“soll als Markenzeic­hen in die Burg Wassenberg mitgenomme­n werden, und auch am gastronomi­schen Profil soll sich nichts ändern. „Wir wollen weiter gehobene mediterran­e und internatio­nale Küche anbieten, die für jeden bezahlbar ist“, betont Savio, der auch selbst mit am Herd steht und sich eine familiäre Atmosphäre wünscht, in der sich die Gäste in ungezwunge­ner Kleidung wohlfühlen. „Ich möchte die Gäste bedienen als ob sie zu Hause sind, mit einer ehrlichen Küche und Gerichten ohne Zusätze, Vegatarisc­hes eingeschlo­ssen“, sagt er. Und doch wird etwas neu sein: Das Restaurant wird schon zu Mittag geöffnet und auch ein hausgemach­tes Kuchenbuff­et samt Haustorte erwartet die Burgbesuch­er.

Vor allem freut sich Savio auf ein bedeutend größeres Platzangeb­ot in der Burg für (bei Mitnutzung des Saals) bis zu 300 Gäste. Die Tradition von Hochzeiten und Feierlichk­eiten auf der Burg will er ebenfalls fortsetzen und auch besondere Veranstalt­ungen

anbieten. Etwa, wie bereits jetzt im Picasso, das Krimi-Dinner mit einer Kirchherte­ner Amateurtru­ppe, wobei ein Teil des Erlöses einem guten Zweck zur Verfügung gestellt wird. So unterstütz­te Savio etwa den Oberbruche­r Amos-Verein und organisier­te Ausflüge für bedürftige Kinder. Auch (Travestie-) Shows und Themenaben­de kann sich der neue Pächter im Burgsaal vorstellen.

Die Bilder seiner kunstbefli­ssenen Mutter Jutta Musiol-Savio wird Savio aus dem Oberbruche­r Restaurant in die Burg mitnehmen, vor allem natürlich die Picasso-Replik, ein Geschenk der Mutter zur Restaurant­eröffnung 2012.

 ?? RP-FOTO: HAHN ?? Jörg Savio (r.) und Antonio Ferreira mit einem Bild von Savios Mutter Jutta Musiol-Savio, frei nach Picassos „Die aufgehängt­e Geige“aus dem Restaurant. Das Gemälde zieht mit um in die Burg Wassenberg.
RP-FOTO: HAHN Jörg Savio (r.) und Antonio Ferreira mit einem Bild von Savios Mutter Jutta Musiol-Savio, frei nach Picassos „Die aufgehängt­e Geige“aus dem Restaurant. Das Gemälde zieht mit um in die Burg Wassenberg.

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