Mit Fridolin die Kirche erkunden.
Nur alle drei Jahre findet in Myhl ein großes Kirchengemeindefest statt. Dabei spielen vor allem auch die jungen Besucher eine Rolle. So gab es Kirchenerkundungen für Kinder.
MYHL Eva Jessen blickte in große Kinderaugen. Die Gemeindereferentin der Kirchengemeinde St. Johann Baptist Myhl leitete zusammen mit Elisa Peters die Kirchenführung für Kinder, die zum Programm des Pfarrfestes gehörte, das im und neben dem Myhler Pfarrheim unter dem Motto „Wir lassen die Kirche im Dorf“stattfand. Mit einer Puppe in der Hand fragte sie die Kleinen: „Wer von euch weiß denn, was das für ein Tier hier ist?“. Und schnell war die Lösung gefunden: Es war eine Fledermaus namens Fridolin. Und da Fledermäuse bevorzugt in Gemäuern leben, hatte Eva Jessen schnell den Bogen zum Kirchturm geschlossen. Nun hieß es Schatzsuche, denn all die Gegenstände, die in einer kleinen Kiste von Fridolin waren, gibt es irgendwo in der Kirche auch, aber in Großformat.
„Heute dürft ihr mal so richtig durch die ganze Kirche flitzen und auch mal ein bisschen lauter sein als sonst“, sagte Jessen zum Start. Als erstes fand eines der Kinder ein Weihrauchfass in der Sakristei, später ging es noch um Glocken, Hostien und weitere kirchliche Utensilien. Der Spaß bei den Kids war deutlich sichtbar, was aber auch für alle anderen Besucher galt, die das Angebot rund um das Pfarrheim genossen. Auch für Erwachsene wurde eine Kirchenführung angeboten, die Norbert Sendke leitete.
Nicht ohne Stolz präsentierte Bernd Engels von der Myhler Gemeinde währenddessen den optischen Höhepunkt des Festes: „Wir haben es tatsächlich geschafft, einen sogenannten LogSlammer nach Myhl zu holen.“Dies ist ein aufblasbares Spielgerät, bei dem es gilt, über einen rotierenden Baumstamm zu springen, ohne dabei hinzufallen. Eine Mönchengladbacher Firma bietet das Gerät an und willigte ein, es fürs Fest in Myhl zur Verfügung zu stellen. Lächelnd stellte Engels fest, dass, je später es wurde, die Nutzer des Slammers immer älter wurden, nachdem sich zunächst hauptsächlich die Kinder amüsiert hatten.
Aber auch sonst war es Myhlern gelungen, ein farbenfrohes Fest zu organisieren, bei dem es an nichts fehlte. Begonnen hatte es mit einem Gottesdienst, später spielte das Trommlercorps. Weinstand, Cafeteria, Grill- und Salatstand sowie Fritteuse wurden traditionell von nahezu allen Ortsvereinen betrieben, die sich sehr aktiv beteiligten. Den ganzen Tag war für Live-Musik gesorgt, denn neben dem Trommlercorps ließen es sich die Mandolinenschar, der Kirchenchor und der Musikverein nicht nehmen, ebenfalls ihren Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung beizutragen. So gab es sowohl im Freien, als auch Pfarrheim, wo es Kaffee und Kuchen gab, stets einen angenehmen musikalischen Rahmen.
Zusätzlich bestand für die Besucher des großen Myhler Festes die Möglichkeit, ihre Fitness zu testen. Dafür stand ein Rennrad auf Rollen bereit, und wer Lust hatte, konnte sich darauf versuchen, während Puls und Herzschlag gemessen wurden. Richtiges Glück hatten die Myhler im Übrigen mit dem schönen Wetter, das mit dazu beitrug, dass am frühen Sonntagabend ein rundum gelungenes Pfarrfest zu Ende ging.