Rheinische Post Erkelenz

Aktiv für die Pflege der Natur.

Viele ehrenamtli­che Helfer fassen einmal pro Monat an beim Arbeitsein­satz am Naturschut­zzentrum Haus Wildenrath. Eine Teilnehmer­in reist dafür sogar aus Düsseldorf an.

- VON KURT LEHMKUHL

WEGBERG Es gibt alle Hände voll zu tun am und im Naturschut­zzentrum HausWilden­rath inWildenra­th: Die Tiere müssen versorgt und gefüttert, Wald und Weiden gepflegt, die Gebäude instandgeh­alten werden. „Die Arbeit ist von den vier Festangest­ellten sowie den Mitarbeite­rn aus dem Arbeitsbes­chaffungsp­rogramm und aus dem Freiwillig­en Ökologisch­en Jahr allein gar nicht zu schaffen“, meint Rüdiger Lenkeit. Umso mehr freut sich der Vorsitzend­e des Trägervere­ins für die Naturschut­zstation über die vielen Teilnehmer, die an jedem dritten Samstag im Monat das Stammperso­nal bei der Hege und Pflege der Tiere, des Geländes und der Gebäude unterstütz­en.

Mehr als ein Dutzend ehrenamtli­ch Tätige konnte Lenkeit dieses Mal begrüßen und zur Arbeit einteilen.„Sie machen die Dinge, die im Alltagsbet­rieb nicht erledigt werden können.“Da werden Zäune ausgebesse­rt, Obst aufgesamme­lt,Weiden gemäht, der Wald auf der 25 Hek

tar großen Fläche auf abgeknickt­e Äste und umgestürzt­e Bäume kontrollie­rt. „Wir sind für die Wege durch den Wald verantwort­lich“, betont Lenkeit, „und auch die Stege und Brücken über die Bachläufe und die sumpfigen Stellen müssen von uns gewartet werden.“Alle Arbeiten geschehen „im Einklang mit der Natur“, was für Lenkeit bedeutet, dass etwa bei der Reparatur von Handläufen nur Holz aus dem eigenen Wald verwendet wird.

Bis nach Düsseldorf hat sich der regelmäßig­e Arbeitsein­satz der Freiwillig­en herumgespr­ochen. Angelika Müller etwa kommt jedes Mal nachWilden­rath, um hier in der Natur zu arbeiten. „Bei uns gibt es die Möglichkei­t für mich nicht“, meint sie durchaus bedauernd. „Die Menschen, die Ruhe, die Natur veranlasse­n mich, hier mitzumache­n“, sagt sie, während sie gemeinsam mit IsabellWir­tz eine Clematis hochbindet, die sich von ihrem Rankgerüst gelöst hat. Ihre Kollegin kommt aus dem benachbart­en Dalheim und„füttert gelegentli­ch die Tiere“in der Naturschut­zstation. „Die Arbeit an den Samstagen ist eine schöne Entspannun­g von der Berufstäti­gkeit in der Woche. Hier ist es ruhig und natürlich nicht so laut und hektisch wie in der Stadt.“

Seit 2015 hat der Trägervere­in die alleinige Kontrolle und Verantwort­ung für den Erhalt und den Betrieb der Naturschut­zstation für den Kreis Heinsberg und die Stadt Mönchengla­dbach übernommen. Rund 700.000 Euro muss er in die Sanierung der Gebäude investiere­n, um diese intensiv nutzen zu können. „Die Station lebt hauptsächl­ich von Projekten“, sagt Lenkeit, deshalb werde der Verein alles daran setzen, das Haus mit Aktivitäte­n zu füllen. „Wir wollen hier keinen Streichelz­oo und kein Tagungshot­el, wir wollen ein Seminarhau­s schaffen, in dem wir uns mit der Natur und dem Leben in der Natur beschäftig­en.“

Ein derartiges naturbezog­enes Seminar bietet etwa Hildegard Burggraef schon seit geraumer Zeit an. „Malen und Experiment­ieren mit Materialie­n aus der Natur“ist einmal im Monat, parallel zum Arbeitsein­satz der Freiwillig­en, möglich. Die Dozentin aus Jülich zeigt dabei den Teilnehmer­n, wie sie etwa aus Kaffeesatz und Sand natürliche Grundstoff­e für ein Kunstwerk herstellen können.

Viel Zeit haben Lenkeit und die freiwillig­en Helfer nicht mehr an diesem Tag. Sie wollen weitermach­en und ihr selbst gestecktes Arbeitszie­l erreichen, auch wenn es nicht mit Stechuhr, sondern mit Spaß und Freude zugeht. Sie wollen fertig werden, damit sie gemeinsam in geselliger Runde die warme Mahlzeit genießen können, mit der jeder Arbeitsein­satz im und am HausWilden­rath endet.

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 ?? RP-FOTO: UWE HELDENS ?? Isabell Wirtz, Rüdiger Lenkeit und Angelika Müller (v.l.) gehören zu den Aktiven, die die Natur rund um Haus Wildenrath pflegen.
RP-FOTO: UWE HELDENS Isabell Wirtz, Rüdiger Lenkeit und Angelika Müller (v.l.) gehören zu den Aktiven, die die Natur rund um Haus Wildenrath pflegen.

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