Moderne Kunst in historischem Ambiente
Alexandra Denkert stellt einen großen Teil ihres Gesamtwerkes im früheren „Nussbaum“aus. Viele ihrer Bilder werden von einer geometrischen Formensprache mit geraden Linien und Kreisen bestimmt.
RICKELRATH Es ist ein spannender Gegensatz, der den Besucher der Ausstellung von Künstlerin Alexandra Denkert erwartet: Die modern gearbeiteten Werke werden an den Fachwerkwänden des sorgsam restaurierten Gehöfts, in dem sich bis vor kurzem das Restaurant „Zum Nussbaum“befand, präsentiert. Somit trifft in den vergangenen sechs Jahren neu Geschaffenes auf lang bewährte Wohnkultur.
Die Mönchengladbacherin stellt einen großen Teil ihres Gesamtwerkes aus. Nach der Vernissage am Sonntag ist die Ausstellung erneut zum Kürbisfest am 2. September von 10 bis 18 Uhr auf der Dülkener Straße 86 zu sehen. Viele ihrer Bilder werden von einer geometrischen Formensprache mit geraden Linien und Kreisen bestimmt. Teils in kräftigen Farben aufgebracht und miteinander kombiniert, lassen sie ganz unterschiedliche Aussagen entstehen. Immer wieder schimmern dabei auf den bemalten, gespachtelten und frei geformten Oberflächen der Bilder oder Collagen Glitzer sowie Silber- oder Goldtöne heraus und verleihen ihnen schimmernde Akzente und eine edle Nuance. Größere Flächen gestaltete Alexandra Denkert mit Schlagmetall oder Goldorganza.
„Angefangen habe ich zu malen, weil es mir Spaß macht und es ist ein wahnsinnig schönes Hobby geworden“, erzählte sie. „Als Autodidaktin arbeite ich mit verschiedenen Techniken und jedes Bild hat einen ganz unterschiedlichen Charakter.“Die ungegenständlichen und in moderner Malweise ausgeführten Werke führt sie meist auf Leinwand aus. Die Ideen kommen ihr vorwiegend intuitiv. Beispielsweise hatte sie in einem Kunstwerk zunächst mit Tapetenkleister und Papier eine Art hügelig strukturierte Landschaft gestaltet. Dieser verlieh sie mittels Auftrag von Schlagmetall eine metallisch-kühle Ausstrahlung.
Bei einem anderen Bild legte sie mit dem Spachtel eine horizontale Ebene an und fügte dieser mehrere silberne Elemente aus Schlagmetall hinzu. Auf einem weiteren Bildträger bestimmen konturierte Kreisformen in verschiedenen Grüntönen die Aussage – drei von ihnen legte Alexandra Denkert strukturiert mit Zement an. Mit Schlagmetall belegt, bilden die Drei einen silbernen Farbkontrast zum matten Grün. An anderer Stelle verarbeitete sie Gold-Organza oder fügte einer lose angeordneten Struktur aus Stroh Blattgold hinzu. „Ich gebe den Bildern keine Titel, damit sich die Interessenten selber Gedanken machen“, sagte Denkert. So etwa darüber, ob es sich bei einer goldenen Figur um ein urzeitliches Tierchen mit Schuppenpanzer handelt. Die Kunstschau ist die erste in diesen Räumlichkeiten. Die Idee dazu entstand anlässlich des Kürbisfestes, erläuterte Eigentümer Peter Schmidt, „die weitere Nutzung wird sich entwickeln“.