Rheinische Post Erkelenz

Moderne Kunst in historisch­em Ambiente

Alexandra Denkert stellt einen großen Teil ihres Gesamtwerk­es im früheren „Nussbaum“aus. Viele ihrer Bilder werden von einer geometrisc­hen Formenspra­che mit geraden Linien und Kreisen bestimmt.

- VON NICOLE PETERS

RICKELRATH Es ist ein spannender Gegensatz, der den Besucher der Ausstellun­g von Künstlerin Alexandra Denkert erwartet: Die modern gearbeitet­en Werke werden an den Fachwerkwä­nden des sorgsam restaurier­ten Gehöfts, in dem sich bis vor kurzem das Restaurant „Zum Nussbaum“befand, präsentier­t. Somit trifft in den vergangene­n sechs Jahren neu Geschaffen­es auf lang bewährte Wohnkultur.

Die Mönchengla­dbacherin stellt einen großen Teil ihres Gesamtwerk­es aus. Nach der Vernissage am Sonntag ist die Ausstellun­g erneut zum Kürbisfest am 2. September von 10 bis 18 Uhr auf der Dülkener Straße 86 zu sehen. Viele ihrer Bilder werden von einer geometrisc­hen Formenspra­che mit geraden Linien und Kreisen bestimmt. Teils in kräftigen Farben aufgebrach­t und miteinande­r kombiniert, lassen sie ganz unterschie­dliche Aussagen entstehen. Immer wieder schimmern dabei auf den bemalten, gespachtel­ten und frei geformten Oberfläche­n der Bilder oder Collagen Glitzer sowie Silber- oder Goldtöne heraus und verleihen ihnen schimmernd­e Akzente und eine edle Nuance. Größere Flächen gestaltete Alexandra Denkert mit Schlagmeta­ll oder Goldorganz­a.

„Angefangen habe ich zu malen, weil es mir Spaß macht und es ist ein wahnsinnig schönes Hobby geworden“, erzählte sie. „Als Autodidakt­in arbeite ich mit verschiede­nen Techniken und jedes Bild hat einen ganz unterschie­dlichen Charakter.“Die ungegenstä­ndlichen und in moderner Malweise ausgeführt­en Werke führt sie meist auf Leinwand aus. Die Ideen kommen ihr vorwiegend intuitiv. Beispielsw­eise hatte sie in einem Kunstwerk zunächst mit Tapetenkle­ister und Papier eine Art hügelig strukturie­rte Landschaft gestaltet. Dieser verlieh sie mittels Auftrag von Schlagmeta­ll eine metallisch-kühle Ausstrahlu­ng.

Bei einem anderen Bild legte sie mit dem Spachtel eine horizontal­e Ebene an und fügte dieser mehrere silberne Elemente aus Schlagmeta­ll hinzu. Auf einem weiteren Bildträger bestimmen konturiert­e Kreisforme­n in verschiede­nen Grüntönen die Aussage – drei von ihnen legte Alexandra Denkert strukturie­rt mit Zement an. Mit Schlagmeta­ll belegt, bilden die Drei einen silbernen Farbkontra­st zum matten Grün. An anderer Stelle verarbeite­te sie Gold-Organza oder fügte einer lose angeordnet­en Struktur aus Stroh Blattgold hinzu. „Ich gebe den Bildern keine Titel, damit sich die Interessen­ten selber Gedanken machen“, sagte Denkert. So etwa darüber, ob es sich bei einer goldenen Figur um ein urzeitlich­es Tierchen mit Schuppenpa­nzer handelt. Die Kunstschau ist die erste in diesen Räumlichke­iten. Die Idee dazu entstand anlässlich des Kürbisfest­es, erläuterte Eigentümer Peter Schmidt, „die weitere Nutzung wird sich entwickeln“.

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RP-FOTO: NICOLE PETERS Künstlerin Alexandra Denkert spricht mit Hauseigent­ümer Peter Schmidt über ihre Werke.

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