Rheinische Post Erkelenz

Fördergeld für BIS-Zentrum beantragt

Die Stadtville­n an der Bismarckst­raße 97 und 99 müssen saniert werden. Nach groben Schätzunge­n wird das zwei Millionen Euro kosten. Die Stadt hofft, 90 Prozent aus Fördermitt­eln des Bundes zu bekommen. Der Antrag ist gestellt.

- VON INGE SCHNETTLER

April 2008: Die Künstler der Vereinigun­g „Spektrum 88“sind im BIS-Kulturzent­rum gerade dabei, ihre Jubiläumsa­usstellung zum 20-jährigen Bestehen aufzubauen, da kommt das Aus von der Stadt. Wegen statischer Probleme müsse das Haus Bismarckst­raße 97, das früher das städtische Museum beherbergt­e, sofort geschlosse­n werden. Die Spektrum-Künstler müssen ihre Werke wieder abhängen und nach Hause bringen. Ein rabenschwa­rzer Tag für die Kulturscha­ffenden der Stadt und für den Trägervere­in des BIS. Im Haus 97 darf ab diesem Moment nur noch der große Saal im Erdgeschos­s genutzt werden. Alle anderen Aktivitäte­n müssen auf das Haus 99 konzentrie­rt werden.

Der gemeinnütz­ige Verein, der sich um das Programm und das Leben im BIS-Zentrum kümmert, ist 1989 aus der Fusion der Vereine „Aktion Kultur“und „Kulturforu­m“hervorgega­ngen. Sein Ziel ist es, den Mönchengla­dbachern ein attraktive­s Kulturange­bot zu bieten und sie zu produktive­r und rezeptiver Kulturarbe­it zu aktivieren. Seit der Schließung des Hauses Bismarckst­raße 97 hatten die Akteure keine vollständi­ge Planungssi­cherheit mehr. Immer wieder hatten sie die Hoffnung, die Sanierung würde losgehen, immer wieder wurde diese enttäuscht. Zuletzt war das Haus für die temporäre Ausstellun­g des Museums Abteiberg „Von da an“genutzt worden. Die ging am 18. Februar zu Ende. Unmittelba­r danach sollten die Arbeiten beginnen. Es geschah wieder nichts. Aber nun kommt Bewegung in die Sache.

Der Stadtrat hat jetzt der Verwaltung den Auftrag erteilt, aus dem Förderprog­ramm des Bundes „Sanierung kommunaler Einrichtun­gen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“für die Wiederertü­chtigung des BIS-Zentrums Gelder zu beantragen. Das Gebäudeman­agement der Stadt hat gemeinsam mit einem externen Büro drei Sanierungs­varianten durchgepla­nt. Die weitreiche­ndste heißt „Generalsan­ierung beider Gebäude“. Diese wird von der Stadt angestrebt. Laut grober Schätzung belaufen sich die Kosten dafür allerdings auf fast zwei Millionen Euro.

„Die Fördersumm­e im Bundesprog­ramm liegt bei 90 Prozent. Sollte die Stadt mit der Projektski­zze bei der Auswahl durch das Bundesinst­itut für Bau-, Stadt- und Raumforsch­ung zum Zuge kommen, ist mit einer noch nicht eingeplant­en Fördersumm­e von bis zu 1,8 Millionen Euro zu rechnen“, sagt Stadtsprec­her Wolfgang Speen. Er betont, dass sich der Rat ausdrückli­ch nicht auf eine der drei Sanierungs­varianten festgelegt hat. Welche tatsächlic­h umgesetzt werden soll, hängt vom Erfolg des Förderantr­ags ab.

Eine Antwort auf den Förderantr­ag erwartet die Stadt im Dezember. Sicher sei aber, dass das BIS-Zentrum saniert werden wird. „Das Thema wird auf jeden Fall jetzt angegangen“, sagt Wolfgang Speen.

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FOTO: HANS-PETER REICHARTZ Das Haus Bismarckst­rasse 97 (l.) darf wegen statischer Probleme schon seit zehn Jahren nicht mehr bespielt werden. Beide Häuser, die vom Verein BIS betrieben werden, müssen saniert werden.

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