Historischer Spaziergang durch Keyenberg
Am nächsten Samstag geht es um Geschichte, die durch die bevorstehende Umsiedlung wegen des Tagebaus bald verloren geht.
KEYENBERG (back) In den kommenden Jahren soll einer der ältesten Orte im Erkelenzer Land endgültig von der Landkarte verschwinden. Zusammen mit Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestrich soll Keyenberg vom nahenden Braunkohletagebau Garzweiler II geschluckt werden. Um aufzuzeigen, welche Geschichte für immer verloren geht, bieten einige Keyenberger Bürger allen Interessenten einen „Historischen Spaziergang“durch den Ort an. Dieser Spaziergang findet am Samstag, 8. September, 14.30 bis 16.30 Uhr, statt. Treffpunkt ist das Pfarrheim neben der Kirche, An St. Kreuz. Teilnehmen können alle Interessierten.
Die Organisatoren des „Historischen Spaziergangs“versprechen spannende Einblicke in die Geschichte des Dorfes von der Römerbis in die heutige Zeit. „Schließlich war Keyenberg schon 400 Jahre vor Berlin urkundlich erwähnt. Die Anfänge liegen aber vermutlich einige 1000 Jahre zurück“, erklärt der Keyenberger Ingo Bajerke, der die Tour mit vorbereitet hat. Am Samstag geht es in einer gemütlichen, rund zweistündigen Runde durch den Ort. Die Wegstrecke ist durchweg befestigt und bewusst kurz gewählt, so dass auch bewegungseingeschränkte Menschen gut mithalten können. An einigen Stationen werden zu historischen Gebäuden und Orten Informationen gegeben und Fragen beantwortet.
Bereits im Juni hatten die „Keyenberger Histories“, wie sich die Gruppe um Bajerke nennt, mit einem kurzweiligen Vortrag mit alten Fotos rund um den Ort viel Zuspruch erhalten. Jetzt geht es in die nächste Runde.
Besondere Ehre für die Keyenberger: Für den Spaziergang hat sich mit Antje Grothus auch ein Mitglied der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (Kohlekommission) der Bundesregierung angekündigt. Die Kommission soll bis zum Jahresende das Szenario für den bundesdeutschen Kohleausstieg erarbeiten. Antje Grothus wird im Anschluss an die Führung interessierten Menschen aus der Region Rede und Antwort stehen.