Rheindahlen hofft auf Ende der Pechsträhne
Der A-Ligist hielt erst am letzten Spieltag die Klasse, weil er viele Verletzte hatte. Die hat er nun wieder.
FUSSBALL Es gibt Teams, die kommen fast ohne Verletzte durch eine Saison. Und es gibt Teams, denen klebt das Pech sprichwörtlich an den Schuhen. Paradebeispiel dafür ist der A-Ligist SC Rheindahlen, der saisonübergreifend ein unvergleichliches Personalproblem hat. So fielen vergangene Spielzeit gleich alle sieben Torhüter zur selben Zeit aus. Hinzu kam eine größere Anzahl an Feldspielern, die teilweise monatelang nicht zur Verfügung standen. Urlauber, privat verhinderte oder gesperrte Spieler ließen den Kader von Trainer Rene Evertz schrumpfen. So war es nicht verwunderlich, dass der SCR erst im letzten Spiel den drohenden Abstieg vermeiden konnte.
Auch diese Saison geht da weiter, wo die alte aufgehört hat – mit neuerlichen Verletzungen. Paradoxerweise erlitten Spieler wie Rashid Karroue oder Lutz Soggeberg ihre Verletzungen nicht in einem (Test-)Spiel, sondern während des Trainings und alles ohne gegnerische Einwirkung. Karroue holte sich einen Ermüdungsbruch des Mittelfußes während des Lauftrainings und kann nun langsam wieder mit einem leichten Aufbautraining beginnen. Soggeberg dagegen fiel unglücklich auf seinen Allerwertesten und blieb schreiend liegen, wie Evertz die Situation beschreibt. Resultat war eine Fraktur des Beckens, die den Stürmer wohl noch eine gewisse Zeit vom Fußballspielen fernhalten dürfte. Evertz selber flüchtet sich in Zweckoptimismus. „Irgendwann wird auch diese Pechsträhne ein Ende finden, ich hoffe so schnell wie möglich“, sagt er. Vielleicht hatte die Misere aber auch einen positiven Aspekt: „Dass der Verein, und ich nenne bewusst alle drei Seniorenmannschaften, deutlich zusammengerückt ist“, erklärt Evertz.
Derzeit ist die Lage immer noch angespannt. Drei Spieler befinden sich in Urlaub. Hinzu kommen Sperren, „aber in vier bis fünf Wochen sollte die Situation sich weiter entspannt haben“, hofft der Trainer.
Sportlich lief die bisherige Saison besser als erwartet. Nach drei Spieltagen notiert der SCR auf Rang sechs der Kreisliga A und hat mit vier Zählern eben jene vier Punkte mehr als im Vorjahreszeitraum. Und am Sonntag geht es zum kleinen Derby nach Wickrath. Evertz hofft darauf, das Glück erzwingen zu können. „Normal ist es ja so, dass, wenn du unten drin stehst, irgendein Gegenspieler den Schuss noch von der Linie kratzt oder du nur Aluminium triffst. Stehst du oben – und das tun wir ja – gehen auch die unmöglichsten Dinger rein“, sagt der Coach und hofft auf den nächsten Dreier „gegen den Abstieg“.