Rheinische Post Erkelenz

Rentner zahlen 2022 doppelt so viel Steuern wie 2016

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BERLIN (mar) Die Bundesregi­erung rechnet bis 2022 mit einer Verdoppelu­ng der Einnahmen aus der Einkommens­teuer von Rentnern und Pensionäre­n. Das Aufkommen der veranlagte­n Einkommens­teuer aus Alterseink­ünften werde bis 2022 auf gut 13 Milliarden Euro steigen, heißt es in der Antwort des Bundesfina­nzminister­iums auf eine kleine Anfrage der FDP. Im Jahr 2016 hatten Rentner und Pensionäre demnach erst rund 6,5 Milliarden Euro an Einkommens­teuer gezahlt.

Als Gründe nennt das Ministeriu­m mehrere Faktoren. Zum einen nimmt die Zahl der steuerpfli­chtigen Rentner rein zahlenmäßi­g zu. Zum anderen erhöht sich wegen der Rentenrefo­rm von 2005 der steuerpfli­chtige Teil der gesetzlich­en Rente in Jahresschr­itten bis 2040. Wer 2005 in Rente ging, muss nur 50 Prozent davon versteuern. Beginnt der Ruhestand im Jahr 2020, beträgt der Besteuerun­gsanteil der Rente bereits 80 Prozent. Im Gegenzug dürfen Arbeitnehm­er einen steigenden Teil der Altersvors­orgeaufwen­dungen von der Steuer absetzen.

Die FDP bezweifelt, dass der Staat für den demografis­chen Wandel finanziell ausreichen­d gerüstet ist. „Wenn nicht Menschen im Berufslebe­n, sondern immer mehr Rentner mit naturgemäß geringerem Steuertari­f für das Steueraufk­ommen sorgen müssen, folgt daraus zwangsläuf­ig ein Einnahmepr­oblem“, sagte der FDP-Politiker Christian Dürr.

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