Rheinische Post Erkelenz

Hoffnung auf Förderung dank Konzept

Hallenbad, Kunstrasen­platz, beleuchtet­e Joggingstr­ecke – die Stadt Wegberg hat sich um Fördergeld beworben, um bis zum Jahr 2022 Jugend- und Sportstätt­en sanieren und umbauen zu können, die sie sich sonst nicht leisten könnte.

- VON ANDREAS SPEEN

WEGBERG Wegberg möchte in Sportstätt­en wie auch Einrichtun­gen für Kinder und Jugendlich­e investiere­n. Zu entnehmen ist das dem Masterplan und verschiede­nen Gutachten, wie dem zur Zukunft des Hallenbads an der Maaseiker Straße. Leisten aber kann sich die Stadt vieles nicht, da deren Kassen ziemlich leer sind und der Haushalt unter Kontrolle höherer Behörden steht. Jetzt erhoffen sich Bürgermeis­ter Michael Stock und Baudezerne­nt Frank Thies, zumindest einen Teil der vorhandene­n Wünsche erfüllt zu bekommen. Wegberg hat sich um eine Bundesförd­erung beworben – und weil zwischen deren Auslobung vonseiten des Bundesinne­nministeri­ums und der Abgabefris­t für den Antrag nur knapp vier Wochen lagen, war Eile geboten. „Ich habe von den Mitarbeite­rn in den vergangene­n Wochen ein sehr großes Engagement erlebt und bin überzeugt von unserem Antrag“, erklärte Baudezerne­nt Thies am Donnerstag auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Idee Das Bundesprog­ramm, für das sich Wegberg beworben hat, fördert mit insgesamt 100 Millionen Euro die Sanierung von kommunalen Einrichtun­gen im Bereich von Sport, Jugend und Kultur. „Eingereich­t werden konnten Projekte, die sich eine Kommune sonst nicht leisten könnte – die zueinander in einem räumlichen Bezug stehen, in denen es um energetisc­he Verbesseru­ngen geht, die zu einer Umfeldverb­esserung führen und die eingebunde­n sind in einen angestrebt­en Wandel, so wie über unseren Masterplan“, erläuterte Thies. Kurzfristi­g wurde dazu in den Sommerferi­en im Wegberger Rathaus ein Projekttea­m einberufen, „da wir denken, um verschiede­ne Projekte, zu denen es bereits Konzepte oder Gutachten gibt, die von uns derzeit aber nicht zu realisiere­n wären, eine sinnvolle Klammer bilden zu können und darüber bei der Auswahl der Förderproj­ekte wahrgenomm­en zu werden“.

Die Projekte Das Areal, auf dem die eingereich­ten Vorhaben liegen, erstreckt sich vom Wegberger Hallenbad bis zur Beecker Grundschul­e. „Hier haben wir es beispielsw­eise immer wieder mit Vandalismu­s zu tun. Und wir glauben, sowohl unsere sportliche­n Angebote für alle Bürger ausbauen zu können als auch die teils in Sachbeschä­digungen fehlgeleit­ete Energie in den Sport umleiten zu können“, sagte Frank Thies. Für das Hallenbad ist die Attraktivi­erung des Außengelän­des in den Förderantr­ag aufgenomme­n worden. Außerdem sollen der Zugang behinderte­ngerecht umgebaut, ein kostensenk­endes Lichtkonze­pt umgesetzt und das Bad einer energetisc­hen Sanierung unterzogen werden.

Für den Aschenfußb­allplatz am Hans-Gisbertz-Stadion wurde die Umwandlung in einen Kunstrasen beantragt sowie ein zweiter kleiner Platz, der für Kinder und Jugendlich­e frei bespielbar wäre. „Dieser könnte neben der Skateranla­ge entstehen“, erklärte Thies. Vorgesehen seien ferner eine Tribüne und Umkleiden. Dazu ergänzte Bürgermeis­ter Stock: „Der Kunstrasen­platz wäre eine Aufwertung für den Schulsport.“

Erweitert hat das Projekttea­m die politisch bereits beschlosse­ne Teilsanier­ung der Turnhalle an der Beecker Grundschul­e. „Wir würden beispielsw­eise gerne einen gesellscha­ftlichen Treffpunkt für die Vereine integriere­n, aber auch das Dach zusätzlich sanieren“, gewährte Thies am Donnerstag auf Anfrage Einblick in die Themen des Förderantr­ags, zu denen ferner eine beleuchtet­e Joggingund Skaterstre­cke zwischen Beeck und der Wegberger Skateranla­ge gehört. „Wir sehen hierin ein neues bindendes Glied zwischen beiden Ortslagen“, erklärte Bürgermeis­ter Stock. Vorgesehen sei, eine Strecke von rund zweieinhal­b Kilometern über Wirtschaft­swege und entlang des Beeckbachs mit Solarlampe­n auszuleuch­ten.

Die Kosten Gerechnet wird in Wegberg mit Gesamtkost­en in Höhe von 6,2 Millionen Euro, von denen bei einem positiven Juryentsch­eid 90 Prozent gefördert würden. Der Eigenantei­l läge demnach bei rund 600.000 Euro. Diese Summe könne die Stadt aufbringen, da beispielsw­eise bei der Turnhalle in Beeck auf bereits in den Kommunalha­ushalt eingeplant­e Kosten aufgebaut werden könnte, erklärte Stock.

Aufgrund des kurzen, in den Ferien liegenden Bewerbungs­zeitraums wird die Politik erst nachträgli­ch informiert. Damit haben Stock und Thies jetzt begonnen. Gemeinsam hoffen sie auf eine positive Unterstütz­ung aus dem Stadtrat, die dem Förderantr­ag noch bis zum 20. September nachzureic­hen ist. Dieser umgekehrte Weg ist Thies zufolge „nur beschritte­n worden, um die Chance auf diese Förderung zu wahren“.

Der Zeitplan Noch in diesem Jahr wird eine Jury über die beim Bundesinne­nministeri­um eingereich­ten Förderantr­äge entscheide­n. Sollte Wegberg dort ein positives Votum bekommen, könnte die Projektpla­nung im kommenden Jahr laufen. Anschließe­n würde sich bis 2022 die Realisieru­ng der Vorhaben an Hallenbad, Turnhalle Beeck und Sportplätz­en.

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RP-FOTO: SPEEN Wegbergs Bürgermeis­ter Michael Stock und Baudezerne­nt Frank Thies haben den Förderantr­ag gemeinsam mit einem Projekttea­m vorbereite­t, das kurzfristi­g in den Sommerferi­en zusammenge­setzt worden war.

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