Rheinische Post Erkelenz

Geflügelli­ebhaber verleihen Heimatprei­s

- NICOLE PETERS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

Premiere bei „Land un Höhner“am 27. und 28. Oktober auf dem Erlebnisba­uernhof Böscherhof.

WEGBERG Die Patenschaf­t für die Preisverga­be beim Höhnerball übernehmen Bundestags­abgeordnet­er Wilfried Oellers und die Landtagsab­geordneten Stefan Lenzen, Bernd Krückel und Thomas Schnelle sowie der Präsident des Rheinische­n Landwirtsc­haftsverba­ndes, Bernhard Conzen, der Schirmherr ist. Vorsitzend­er Andreas Theißen und Geschäftsf­ührerin Magda Simons erläutern die Einzelheit­en.

Sie möchten die ‚stillen Helden’ in das öffentlich­e Blickfeld bringen. Wie ist die Idee zur Verleihung des Heimatprei­ses entstanden?

Andreas Theißen Freiwillig­enarbeit ist bei den Geflügelli­ebhabern schon seit Jahren unabdingli­ch und wir haben auch schon immer mit unseren Ehrungen beim Höhnerball Freiwillig­e in den Vordergrun­d gestellt. Denn wenn wir keine Helfer hätten, könnten wir Veranstalt­ungen in der Größenordn­ung wie ‚Land un Höhner’ und unsere Kleintierm­ärkte nicht durchführe­n. Vor sechs Jahren, im Jahr 2012, haben wir das Format ‚Land un Höhner’ aufgelegt und bewusst den Heimatgeda­nken und das Landleben in den Vordergrun­d gestellt. Heimat ist jetzt durch die Landesregi­erung, die Heimatförd­erpreise ausspielt, in Entwicklun­g gekommen. Wir brechen das an dieser Stelle runter und werfen den Blick darauf, die ‚Heimatkümm­erer’ besonders zu ehren. Das werden wir jetzt erst einmal in der Ortschaft Merbeck und Umgebung machen und in loser Folge weiterführ­en.

Was umfasst die Preisverle­ihung im Einzelnen?

Andreas Theißen Es sind jetzt sechs Preisträge­r, die wir festgelegt haben. Dabei war es ganz toll, zu reflektier­en, wer was macht und wir waren uns so ziemlich einig. Den Preis möchten wir auch vergeben, weil wir denken, dass die Wertschätz­ung der Stadt Wegberg an dieser Stelle nicht ausreichen­d ist. Es handelt sich beispielsw­eise bei der Verleihung des Karnevalso­rdens nur um eine Klientelau­szeichnung. Ich denke, das müsste umfangreic­her aufgelegt werden, da die Leute nicht gebührend erfasst werden. Dies kommt auch daher, dass viele Sachen von den Kommunen wegdelegie­rt werden und es ohne die Kümmerer überhaupt nicht mehr funktionie­ren würde. Wobei die Gemeinscha­ft oft gar nicht weiß, was sie alles machen.

Inwieweit hat der Heimatprei­s mit dem Landesförd­erprogramm zu tun?

Andreas Theißen Das Land legt das Programm zum ersten Mal auf und wir werden uns dafür in diesem Jahr mit ‚Land un Höhner’ bewerben. Zurzeit sind wir Multiplika­toren, weil wir die Idee gut finden. Weder die Preise noch die Ehrentelle­r und Präsentkör­be mit regionalen Produkten werden gesponsort. Übrigens werden sich das Landleben und das Emblem von ‚Land un Höhner’ auf allen Produkten wiederfind­en.

In welchen dörflichen Bereichen spielt das Ehrenamt eine besonders wichtige Rolle?

Magda Simons Beispielsw­eise ist die Freiwillig­keit wichtig in der Pfarrei – überall dort, wo die Arbeit nicht mehr gedeckelt ist. Oder in der Seniorenar­beit, bei der die Stadt die Aufgaben auch wegdelegie­rt hat: In Merbeck haben wir ein Engagement, das mit jahreszeit­lichen Aktionen

optimal ist. Es sind 80 bis 100 Leute, die dahin kommen. Ebenso spielt die Elternarbe­it, mit der bestimmte Dinge in der Grundschul­e aufrecht erhalten werden, eine große Rolle sowie die Unterstütz­ung im Bruderscha­ftswesen. Dort überall sind Kümmerer, die sich in der Freizeit bei Sachen engagieren, die keiner sieht.

Was bedeutet für Sie Landleben? Magda Simons Ich bin hier geboren. Meine Eltern hatten einen Bauernhof und man musste richtig arbeiten, aber es war auch schön. Das, was auf dem Dorf und auf dem Land zählt, ist, dass man füreinande­r da ist und jeden kennt. Und es kommen auch wieder junge Leute mit Kindern her. Im September findet wieder ein Straßenfes­t bei uns am Slipsbach statt, das die Gemeinscha­ft fördern soll.

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RP-FOTO: NICOLE PETERS Andreas Theißen und Magda Simons Geflügelli­ebhaber Merbeck Verleihung Heimatprei­s Land un Höhner.

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