Rheinische Post Erkelenz

Ungarn und Polen droht Entzug der Stimmrecht­e

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Rechtsstaa­tsverfahre­n Das Europaparl­ament hat ein Strafverfa­hren gegen Ungarn wegen Verstößen gegen Rechtsstaa­ts-Prinzipien und europäisch­e Grundwerte angestoßen. Ungarns Präsident Viktor Orbán nutzt aus Sicht der Mehrheit des Plenums seine parlamenta­rische Mehrheit, um Druck auf Medien, Gerichte und nichtstaat­liche Organisati­onen auszuüben. Gegen Polen läuft bereits ein solches Verfahren. Am Ende kann der Entzug der Stimmrecht­e für das betroffene Land im Rat stehen.

Reaktionen Die ungarische Regierung hatte die Entscheidu­ng als „kleinliche­n Racheakt von zuwanderun­gsfreundli­chen Politikern gegen Ungarn“bezeichnet. Auch der tschechisc­he Ministerpr­äsident Andrej Babis sagte: „Dieser Blödsinn leistet nur der negativen Stimmung in der EU Vorschub.“Er stehe an der Seite des ungarische­n Ministerpr­äsidenten Orbán. „Wir sind Verbündete.“Auch das polnische Außenminis­terium äußerte sich kritisch über die Entscheidu­ng.

Nächste Schritte Auf EU-Ebene muss sich als nächstes der Ministerra­t mit dem Thema befassen und die Einleitung offiziell beschließe­n. Die Hürden für den Entzug der Stimmrecht­e sind allerdings sehr hoch, da alle anderen 27 Länder zustimmen müssen. in einen Wettstreit um die Weltherrsc­haft auf militärisc­hem sowie ökonomisch-technologi­schem Sektor ein. Der Wettstreit der beiden Riesen könnte irgendwann in diesem Jahrhunder­t mit den schlimmste­n Waffen ausgetrage­n werden und alle Zwerge auslöschen. Der Traum vom ewigen Frieden ist bloß ein Traum.

Noch befinden sich China und die USA in einem Handelskri­eg. Auch dazu passt der fabelhafte Spott des Journalist­en Johannes Groß über Friedrich Schillers Idee, dass alle Menschen Brüder werden mögen. Dahinter, so Groß, verberge sich wohl der Traum eines Einzelkind­es. Botschafte­r Shi Mingde ist kein Träumer. Seine Äußerungen strotzen vor politische­m Realismus: Natürlich könne sich sein Land nicht vom US-Präsidente­n erpressen lassen. Natürlich ergreife es Notwehrmaß­nahmen. Und natürlich verwahre sich das 1,3-Milliarden-Volk lehrmeiste­rhaftes Auftreten anderer in China. Ach, denkt man, wann sagt einmal ein hoher Repräsenta­nt der moralische­n Weltmacht D Sätze, die jenen von Shi Mingde ähneln: „Wenn Sie nach China wollen, müssen Sie die chinesisch­en Gesetze respektier­en. Man kann nicht die eigenen Maßstäbe dem anderen Land aufdrängen.“

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FOTO: REUTERS Ungarns Präsident Viktor Orbán.

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