Rheinische Post Erkelenz

Mal den Fuß vom Gas nehmen

- VON BIRGIT MARSCHALL

Der starke Anstieg psychische­r Erkrankung­en ist ein klares Indiz für die Stresszuna­hme am Arbeitspla­tz. Sie sind heute die zweitwicht­igste Ursache für Krankschre­ibungen. Wachsender Leistungs-, Kosten- und Zeitdruck bei zugleich älter werdenden Belegschaf­ten hinterlass­en ihre Spuren. Der volkswirts­chaftliche Schaden ist bereits deutlich angestiege­n, und die Unternehme­n dürften das spüren. Immer mehr Leistung zu verlangen, kann sich für ein Unternehme­n am Ende weniger rechnen, als den Fuß auch mal vom Gaspedal zu nehmen und für ein entspannte­res Umfeld zu sorgen.

Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaft­sforschung zeigt, dass Vollzeit-Arbeitskrä­fte durchschni­ttlich deutlich mehr arbeiten, als in Tarifoder Arbeitsver­trägen üblicherwe­ise vorgesehen ist. Bei Männern beträgt die durchschni­ttliche Wochenarbe­itszeit 43,8, bei Frauen 41,8 Stunden. Alle würden ihre Arbeitszei­t gerne reduzieren. Zudem klagen Mitarbeite­r häufig über Stress, wenn ihre Arbeit nicht wertgeschä­tzt wird, sie zu wechselnde­n Zeiten eingesetzt werden und sie selbst zu wenig Einfluss auf ihre Tätigkeit haben. Für mehr Transparen­z, Wertschätz­ung und konstanter­e Arbeitszei­ten zu sorgen, kostet wenig, könnte die Schäden aber erheblich reduzieren.

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KRANKMELDU­NGEN STARK GESTIEGEN,TITELSEITE

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