Rheinische Post Erkelenz

Gegen die Spielregel­n

- ^VON MARTIN BEWERUNGE

Fakten spielen im erbitterte­n Streit um den Hambacher Forst längst eine untergeord­nete Rolle: Politiker ignorieren, was sie einst selbst verbindlic­h beschlosse­n. Der für 2030 angepeilte und zweifellos notwendige Kohleausst­ieg wird mit der anstehende­n Rodung verknüpft, die aber dazu dient, den Strombedar­f NRW’s in den jetzt folgenden Jahren zu decken. Und nun der Tod eines jungen Reporters: Was die Staatsanwa­ltschaft als tragischen Unfall wertet, stellen selbsterna­nnte Baumschütz­er als Folge des Polizeiein­satzes dar. Es war richtig, dass die Landesregi­erung in der aufgeheizt­en Stimmung die Räumung des Waldes vorerst ausgesetzt hat. Viel Hoffnung, dass diese Pause der Besinnung dient, besteht nicht: Einige Aktivisten nutzen sie offenbar dazu, um neue Hinderniss­e gegen Polizisten zu errichten.

Klug ist anders. Eine Auseinande­rsetzung, in der Spielregel­n nicht gelten, führt zu nichts. Unter den vielen Fakten, die im Streit um den Hambacher Forst von Emotionen verdrängt werden, gilt es vor allem diese immer neu hervorzuhe­ben: Gerichte, nicht Gewalt-Aktionen lösen in einer Demokratie Konflikte.

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NRW-MINISTER TADELT ..., TITELSEITE

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