Rheinische Post Erkelenz

Zu wenig

- VON MARKUS GRABITZ

Bei der Migrations­politik kommt Europa nur langsam aus der Sackgasse. Nachdem sich die Regierunge­n aus Ungarn und Italien den Sommer über aufgeführt haben, wie es sich unter Partnern nicht gehört, sind sie nun wieder an den Tisch zurück gekommen. Seit drei Jahren leisten sich aber die Staats- und Regierungs­chefs erbitterte­n Streit um zwei Fragen: Welches Land ist für ankommende Asylbewerb­er zuständig? Und: Soll es eine Quote geben, um bei hohen Flüchtling­szahlen die Lasten solidarisc­h auf alle Mitgliedsl­änder der EU zu verteilen? Es ist lächerlich, dass die Staatengem­einschaft mit ihrer Wirtschaft­skraft und 500 Millionen Einwohnern dafür keine Lösungen präsentier­en kann.

Immerhin wurde ein Rückschrit­t verhindert. Der österreich­ische Bundeskanz­ler Sebastian Kurz ist schon seit langem dafür, die Frage einer solidarisc­hen Verteilung der Asylbewerb­er vom Verhandlun­gstisch zu nehmen. Unter anderem der Widerstand der Bundesregi­erung hat verhindert, dass er sich damit durchsetze­n konnte. Es wäre fatal, alle Mitgliedst­aaten aus der Verantwort­ung zu entlassen.

BERICHT

SALZBURGER THEATERDON­NER, POLITIK

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