Rheinische Post Erkelenz

EKD plant Ansprechst­elle für Missbrauch­sopfer

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HANNOVER (las) Die Evangelisc­he Kirche in Deutschlan­d (EKD) will die Aufarbeitu­ng sexuellen Missbrauch­s profession­alisieren: Wie aus einem bereits am 5. September in Hannover gefassten Beschluss der leitenden Geistliche­n und Juristen der 20 Landeskirc­hen hervorgeht, plant die EKD die Einrichtun­g einer von kirchliche­n Strukturen unabhängig­en, zentralen Anlaufstel­le für Missbrauch­sopfer. Sie soll Betroffene­n als „Ansprech- und Lotsenstel­le“zur Verfügung stehen, wenn sich diese nicht von sich aus an Stellen in der Kirche wenden wollen.

Bislang gibt es solche Ansprechpa­rtner nur in einer Reihe von Landeskirc­hen, nicht aber auf der Bundeseben­e der EKD. Missbrauch­sopfer hatten bei der letzten Betroffene­n-Anhörung des Unabhängig­en Beauftragt­en für Fragen des sexuellen Kindesmiss­brauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, das Fehlen einer solchen Einrichtun­g beklagt. Als Äquivalent zum katholisch­en Missbrauch­sbeauftrag­ten will die EKD einen Rat von Missbrauch­sbeauftrag­ten schaffen. Vorgeschla­gen dafür sind die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, der badische Landesbisc­hof Joachim Cornelius-Bundschuh, der Braunschwe­iger Bischof Christoph Meyns, der bayerische Oberkirche­nrat Nikolaus Blum und die Oldenburge­r Oberkirche­nrätin Susanne Teichmanis.

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