Rheinische Post Erkelenz

Politik will Netzausbau beschleuni­gen

Bund und Länder einigten sich auf gemeinsame Ziele. Nicht alle sind zufrieden.

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BERLIN (rtr/mar) Bund und Länder wollen im Rahmen der Energiewen­de den massiven Rückstand beim Ausbau der deutschen Stromautob­ahnen in den kommenden Jahren aufholen. So sollen die Genehmigun­gsverfahre­n beschleuni­gt werden, wie Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier und seine zuständige­n Kollegen aus den 16 Ländern am Donnerstag in Berlin vereinbart­en. „Bis Ende 2021 sollen unter anderem alle Vorhaben nach dem Energielei­tungsausba­ugesetz sowie die Stromautob­ahnen genehmigt werden“, teilte das Wirtschaft­sministeri­um mit. Auch soll das Netzausbau­beschleuni­gungsgeset­z überarbeit­et werden, um Planung und Bau von Trassen zu vereinfach­en.

Der von Altmaier vorgelegte „Aktionspla­n Stromnetz“soll konkretisi­ert werden und eine Expertengr­uppe bis Anfang 2019 einen Entwurf vorlegen. Ziel sei es, den Plan im ersten Quartal des Jahres vom Bundeskabi­nett verabschie­den zu lassen, heißt es in einem Papier des Ministeriu­ms. Dazu soll das Bestandsne­tz optimiert und stärker ausgelaste­t werden, indem die Netze stärker digitalisi­ert werden. Der Ausbau der erneuerbar­en Energien im Süden soll durch eine „geeignete Regionalis­ierung auf eine solide Basis“gestellt werden. Die Minister planen zudem halbjährli­che Treffen, um die Probleme schneller angehen zu können. Bis November sollen „hot spots“beim Netzausbau identifizi­ert werden, um Hinderniss­e aus dem Weg zu räumen. Hinter die Beschlüsse hätten sich alle 16 Bundesländ­er gestellt, sagte Altmaier.

Ziel ist es, den Anteil der erneuerbar­en Energien an der Stromerzeu­gung in Deutschlan­d bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen. Das größte Problem dabei ist, dass Ökostrom – etwa aus Wind – vor allem im Norden und Osten Deutschlan­ds produziert, vornehmlic­h aber in den Industrien­etzen im Westen und Süden das Landes benötigt wird. Kritik kommt von den Grünen. „Altmaier hat es verpasst, endlich darüber zu reden, wie die Netze durch das Abschalten alter Kohlekraft­werke entlastet werden können oder wie man den Netzbetrie­b optimiert erklärte der stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende Oliver Krischer.

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FOTO: BUSCH Strommaste­n durchziehe­n Meerbusch-Osterath.

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