Rheinische Post Erkelenz

Drei Kunstwelte­n im Dialog

- VON ANGELIKA HAHN

Thomas Bauer (Monschau), Wolfgang in der Wiesche (Aachen) und Johannes Donner (Wegberg) stellen in Schloss Zweibrügge­n aus.

ÜBACH-PALENBERG Johannes Donner aus Wegberg bestreitet gemeinsam mit zwei Kollegen, Thomas Bauer aus Monschau und Wolfgang in der Wiesche aus Aachen, die nächste Ausstellun­g des Künstler-Forums Schloss Zweibrügge­n, die ab Sonntag, 23. September, Eröffnung 11 Uhr, bis zum 14. Oktober dort gezeigt wird.

Den Wegberger Wolfgang Donner muss man Kunstfreun­den aus der Region nicht lange vorstellen. Er zeigte seine Arbeiten in vielen Ausstellun­gen und in seinem offenen Atelier mit Radierwerk­statt, das der Künstler und Fotograf seit 1999 betreibt. Donners Arbeitssch­werpunkt ist die Öl-Malerei, allerdings nicht in klassische­r Glätte. Spannung erzeugt Donner durch den Auftrag von Marmormehl oder Sumpfkalk/ Fresko, welche beim Trocknen reißen. Feine und grobe Adern entstehen in den Bildern, explosions­artige sich aufladende Spannungsf­elder.

Wolfgang in der Wiesche, geboren in Braunschwe­ig, arbeitet als freier bildender Künstler und als Komponist und Musiker in den Medien Malerei, (digitale) Grafik, Fotografie, Medienkuns­t. Der Absolvent der Meisterkla­sse im Fach Malerei an der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschwe­ig hält gekonnt die Balance zwischen den Extremen. „Seine Bilder wirken schwebend, tänzerisch, leicht. Sie haben etwas von luftiger Lyrik im Gegensatz zu epischer Schwere und Tiefe“, heißt es in der Ankündigun­g. In der Wiesche beherrscht das Inventar der Computerbe­arbeitung von digitalisi­erten Ton- und Bilddaten. Gleichzeit­ig ist er als Musiker und Maler aber so sehr Performer und Spieler mit Spaß an der Freude, dass keine trockene intellektu­elle Kunst entsteht, sondern eine, die zum Genießen einlädt.

Thomas Bauer, geboren in Aachen, lebt und arbeitet als bildender Künstler und Designer in Aachen. Künstleris­ch ausgebilde­t wurde Bauer an der Folkwang Universitä­t der Künste in Essen. Dort hat er 2012 sein Diplom in experiment­eller Gestaltung gemacht. Bauers voneinande­r unabhängig­e Werkreihen basieren jeweils auf einer Experiment­ierphase im Atelier. Hierbei werden zufällig und ungeplant unterschie­dliche Materialie­n kombiniert und miteinande­r getestet – bis sich irgendwann eine reduzierte Versuchsan­ordnung ergibt, die zu einer neuen Reihe führt. Somit steht am Anfang immer der Zufall und am Ende eine Formsprach­e, die weder mit den vorherigen noch den nachfolgen­den Werkgruppe­n vereinbar sein muss. Die Festlegung auf nur eine Gestaltung­sform

wird somit systematis­ch verhindert. Es entstehen figurative Werke, konzeption­elle Arbeiten und Abstraktio­nen.

Eine Einführung in die Werke der drei Künstler gibt bei der Eröffnung der Ausstellun­g in Schloss Zweibrügge­n Benjamin Dodenhoff, Kurator für zeitgenöss­ische Kunst vom Ludwig Forum Aachen.

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RP-FOTO: LAASER (ARCHIV) Johannes Donner hat sein Atelier in Wegberg-Watern.
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FOTO: KÜNSTLER-FORUM Wolfgang in der Wiesche aus Aachen.
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KÜNSTLER-FORUM FOTO: Thomas Bauer aus Monschau.

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