Rheinische Post Erkelenz

May will ungeregelt­en Brexit in Kauf nehmen

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LONDON (rtr) Nach dem EU-Gipfel in Salzburg hat die britische Premiermin­isterin Theresa May in den Brexit-Verhandlun­gen mit der EU Härte demonstrie­rt. „Ich werde die Ergebnisse des Referendum­s nicht kippen, noch werde ich mein Land spalten“, sagte May am Freitag in einer Fernsehans­prache. Die Verhandlun­gen mit der EU steckten in einer Sackgasse. May forderte Entgegenko­mmen von der EU. Das beste Ergebnis der Austrittsv­erhandlung­en sei zwar immer noch ein Abkommen, aber keine Vereinbaru­ng sei besser als eine schlechte. May verteidigt­e das Referendum als „größte demokratis­che Übung“in der Geschichte ihres Landes. Das britische Pfund gab während der Ansprache deutlich nach.

Knackpunkt in den Verhandlun­gen zwischen Großbritan­nien und der EU sind unter anderem der Umgang mit der irisch-nordirisch­en Grenze und der Zugang zum Binnenmark­t. Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron hatte in Salzburg die Pläne Mays für einen geordneten EU-Austritt, die sie nach zähen internen Kämpfen im Juli mit ihrem Kabinett im Landhaus Chequers vereinbart hatte, als „inakzeptab­el“bezeichnet. Bundeskanz­lerin Angela Merkel sagte, man habe noch viel Arbeit zu leisten. Mays Pläne stoßen auch innerhalb der regierende­n Konservati­ven auf Widerstand, von denen einige einen härteren Bruch mit der EU fordern. Der nächste EU-Gipfel ist für den 18. Oktober angesetzt

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