Rheinische Post Erkelenz

Waffen für den Frieden

Der Bund genehmigt Waffenexpo­rte an Kriegsalli­anzen im Jemen.

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BERLIN (dpa) Die Bundesregi­erung hat mehrere Waffenexpo­rte an drei arabische Länder genehmigt, die am Jemen-Krieg beteiligt sind. Der Bundessich­erheitsrat stimmte auf seiner jüngsten Sitzung der Lieferung von vier Aufklärung­sradarsyst­emen für Artillerie­geschütze an Saudi-Arabien zu, und die Vereinigte­n Arabischen Emirate (VAE) erhalten 48 Gefechtskö­pfe sowie 91 Zielsuchkö­pfe für Flugabwehr­systeme auf Kriegsschi­ffen. Nach Jordanien gehen 385 tragbare Panzerabwe­hrwaffen. Das geht aus einem Schreiben von Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier an den Wirtschaft­sausschuss des Bundestags vom 19. September hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über das zuerst das Redaktions­netzwerk Deutschlan­d (RND) und „Spiegel Online“berichtet haben.

Saudi-Arabien führt ein Bündnis von insgesamt acht Staaten an, die im Jemen die vom Iran unterstütz­ten Huthi-Rebellen bekämpfen. Die VAE spielen in dem Bündnis ebenfalls eine maßgeblich­e Rolle. Der Krieg hat zu einer der schlimmste­n humanitäre­n Katastroph­en weltweit geführt.

Union und SPD hatten sich deswegen in ihren Koalitions­verhandlun­gen auf Betreiben der Sozialdemo­kraten auf einen Rüstungsex­portstopp für alle Länder verständig­t, die „unmittelba­r“an diesem Krieg beteiligt sind. Benannt wurden diese Staaten allerdings nicht. In den ersten vier Monaten ihrer Amtszeit genehmigte die Regierung kaum noch Rüstungsli­eferungen an die Staaten der Kriegsalli­anz. Das geht aus einer Aufstellun­g der Bundesregi­erung vom Juli hervor.

Das Auftragsvo­lumen der jetzt genehmigte­n Exporte ist in dem Schreiben Altmaiers nicht angegeben, weil es Rückschlüs­se auf Einzelprei­se von Rüstungsgü­tern zulassen würde.

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