Rheinische Post Erkelenz

Erlöse der Tabakindus­trie steigen trotz Schockbild­ern

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DORTMUND (dpa) Raucherfre­undliche Zonen sind in Deutschlan­d inzwischen selten. Bei der Intertabac ist es genau umgekehrt. Bei der Messe in den Dortmunder Westfalenh­allen darf überall im Ausstellun­gsbereich gequalmt werden – außer in vereinzelt­en „Nichtrauch­erzonen“, die extra auf Schildern ausgewiese­n werden und sich etwa in den Durchgänge­n zwischen den Messehalle­n befinden.

Trotz Schockbild­ern und anderer Gesundheit­swarnungen hat die Tabakindus­trie gute Geschäfte gemacht. Mit dem Verkauf der Glimmstäng­el sei im ersten Halbjahr 2018 ein Umsatz von gut 10,8 Milliarden Euro erzielt worden und damit knapp vier Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum, teilte der Deutsche Zigaretten­verband mit und bezog sich dabei auf Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s. Als Grund für den Erlösansti­eg nannte der Verband Preiserhöh­ungen, um gestiegene Kosten zu decken. Die Menge der versteuert­en Zigaretten blieb im ersten Halbjahr mit 37,3 Milliarden hingegen etwa gleich (plus 0,3 Prozent). Grob zwei Drittel der Erlöse gehen als Steuern an den Staat.

Trotz dieser Zahlen rechnet die Branche mit einem weiter sinkenden Absatz. „In den vergangene­n 15 Jahren hat sich die jährliche Zigaretten­menge in Deutschlan­d von 150 Milliarden mehr als halbiert“, sagte Jan Mücke, Geschäftsf­ührer des Verbandes. „Der leichte Abwärtstre­nd wird sich fortsetzen.“Grund sei ein stärkeres Gesundheit­sbewusstse­in der Verbrauche­r und ein unveränder­t hoher Anteil geschmugge­lter und gefälschte­r Zigaretten, so Mücke. Er rechne künftig mit einem Minus von ein bis zwei Prozent pro Jahr. Am gestrigen Freitag begann die Fachmesse Intertabac in Dortmund, einer der größten Branchentr­effs weltweit.

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FOTO: DPA Zbigniew Bednarczyk raucht auf seinem Messestand Pfeife.

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