Schalke und das Prinzip Hoffnung
Was man alles zum vierten Spieltag in der Fußball-Bundesliga wissen muss.
DÜSSELDORF Trommelwirbel. Die Bundesliga hat sich hübsch gemacht für den vierten Spieltag. Vier Dinge, die man zur Vorbereitung unbedingt wissen sollte.
Rückkehrer des Tages Leon Goretzka hat jetzt neue Kumpels. Und die bringt er dummerweise auch am Samstag (18.30 Uhr) alle mit zu seiner alten Wirkungsstätte. Von 2013 bis zur vergangenen Spielzeit war Leon Goretzka ein Königsblauer – und beim FC Schalke 04 hätte man ihn gerne auch noch länger gebunden. Er galt als ein Versprechen auf fußballerisch bessere Zeiten im Revier. Doch Goretzka entschied sich, wie es in dieser Branche dann immer ganz staatstragend heißt, für die sportliche bessere Perspektive. Und ganz nebenbei auch noch für mehr Geld.
Nun also FC Bayern München. Der Rekordmeister ist mit drei Siegen in die Spielzeit gestartet, Schalke hat noch keinen Punkt auf dem Konto. Für Domenico Tedesco dürfte die Ausrichtung deshalb eindeutig sein: Wenn schon verlieren, dann aber wenigstens bis zum Abpfiff mit Anstand malochen. Goretzka („Durch meine Adern fließt königsblaues Blut“) hat aber nur gemäßigt Mitleid mit seinem ehemaligen Arbeitgeber: „Wir wollen natürlich punkten. Die Jungs wiederzusehen, mich mit ihnen zu messen und in der Arena zu spielen – für mich wird das aber schon ein besonderes Spiel.“Dass es Pfiffe gegen ihn geben wird nimmt er gelassen: „Damit muss man leben.“
Im Namen des Gesetzes Dietmar Hopp hat sich in diesen Tagen noch einmal nachhaltig in der deutschen Fanszene in Erinnerung gerufen. Der Milliardär und Mäzen der TSG Hoffenheim hatte 33 Fans von Borussia Dortmund wegen Beleidigung angezeigt und gegen sie ein Stadionverbot im Kraichgau erwirkt. Die betroffenen Personen sollen beim Heimspiel in der vergangenen Saison Stimmung gegen ihn gemacht haben. Hopp fühlt sich vor allem in seiner Ehre verletzt, weil in den Gesängen seine Mutter diffamiert worden ist. Die BVB-Fans lassen das so nicht auf sich sitzen und wollen ihre Proteste im Aufeinandertreffen am Samstag (15.30 Uhr) in Sinsheim noch mal intensiveren. Sportlich wäre es für die TSG wichtig, drei Punkte zu gewinnen, sonst würde der Abstand zum BVB im Kampf um internationale Plätze schon gewaltig sein.
Die gute Tat Die Fußball-Profis vom VfL Wolfsburg haben endlich mal wieder Grund zur guten Laune. In den vergangenen Jahren haben sich die Niedersachsen trotz großzügiger Unterstützung von Volkswagen beharrlich dagegen gewehrt, ein Spitzenteam zu sein. Bruno Labbadia soll jetzt die Mannschaft weiterentwickeln. Bisher ist ihm das mindestens ordentlich gelungen, sieben Punkte sprechen eine deutliche Sprache. Am Samstag um 15.30 Uhr kommt der SC Freiburg. Im Vorfeld der Partie hat Labbadia bereits Gutes getan und mit einer Flüchtlings-Gruppe trainiert.
Endspiel des Tages Heiko Herrlich wird mit Blick auf die Tabelle seine eigenen Erkenntnisse gewinnen. Noch null Punkte heißt für ihn übersetzt: es wird eng. Verdammt eng. Eine Niederlage gegen Mainz 05 am Sonntag um 15.30 Uhr und das Projekt Werkself könnte für ihn beendet sein. Mainz ist ein durchaus unangenehmer Gegner. Keine leichte Ausgangssituation.