Die Linie des Lebens
Der Kultursender Arte widmet dem gut 40.000 Kilometer langen Äquator eine knapp zwölfstündige Doku-Reihe – am Stück.
BERLIN (dpa) Langsam hebt sich die Kamera über die Kronen der höchsten Bäume im Yasuní-Nationalpark in Ecuador. Ein Fluss, der sich wie eine Ader durchs Grün zieht, wird immer kleiner, während der Horizont erscheint. Doch die Natur samt ihrer großen Artenvielfalt dort ist bedroht: Tief unter dem Erdboden befinden sich große Ölvorkommen. Das Schicksal des Yasuní-Nationalparks ist nur eine von 36 Geschichten aus der zwölfteiligen Dokumentation „Äquator – Die Linie des Lebens“. Der deutsch-franzöische Kultursender Arte zeigt sie am Stück am Samstag. Das Besondere an diesem Datum: Tag und Nacht sind wie am Äquator nahezu gleich lang.
In einem Mammut-Projekt haben sich Deutsche, Kanadier und Japaner zusammengetan, um die fast zwölfstündige Dokumentation über den Äquator zu produzieren. Sie glänzt mit spektakulären Luft-, Landschafts- und Tieraufnahmen, zeigt persönliche Schicksale und lässt den Protagonisten viel Zeit, zu Wort zu kommen. Mehr als 100 Menschen haben den Angaben zufolge an dem Projekt mitgewirkt. Vor knapp vier Jahren sei die Idee entstanden, die Dreharbeiten dauerten sechs Monate ohne längere Unterbrechung.
Der Äquator durchquert 14 Länder in Südamerika, Asien, Afrika und Ozeanien mit ganz unterschiedlichen Kulturen und einer einzigartigen
Tier- und Pflanzenwelt. Etwa 80 Prozent verlaufen im Wasser. Jede Episode widmet sich drei verschiedenen Schauplätzen, darunter Gabun, Kenia, Brasilien, Uganda, Indonesien und die Galapagosinseln. Die Doku-Macher mussten sich nach eigenen Angaben immer wieder in herausfordernde Situationen begeben. Für den Dreh in einer Wüste habe ein Kameramann etwa Kamelblut getrunken, um die Bewohner der Region von seinem Vorhaben zu überzeugen.
„Wir haben den vielfältigsten und aufwendigsten Blick im Deutschen Fernsehen auf diese Region geworfen“, versichert Arte-Geschäftsführer Wolfgang Bergmann. Dabei habe es kaum Vorgaben seitens der Sender gegeben. Eine der wenigen Anweisungen sei gewesen, den Protagonisten der einzelnen Geschichten drei Fragen zu stellen: „Wie ist es hier?“„Wie lebt es sich am Äquator?“und „Wie viel Paradies steckt in eurem Leben?“
Obwohl die Länder des Äquators teils tausende Kilometer voneinander entfernt sind, zeigen sich auch auch Gemeinsamkeiten: „Die vielleicht