Wachowiak-Quartett glänzend aufgelegt
Die für den Auftritt zusammengestellte Formation setzte sich aus Pianist, Tenorsaxophonist, Bassist und Schlagzeuger zusammen. Die Vier begeisterten mit vielseitigem harmonischem Spiel die Zuhörer.
WEGBERG Die beliebte Jazzkonzert-Reihe, die der „Kulturring Wegberg“mit dem Schlagzeuger André Spajic seit mehreren Jahren erfolgreich auflegt, findet im kommenden Jahr eine Fortsetzung. Dies teilte Vereinsmitglied Annemie Kammans-Feldberg dem jazzbegeisterten Publikum direkt zu Beginn mit.
Der Auftritt des Wachowiak-Quartetts an diesem Abend in der Wegberger Mühle war der dritte und letzte Jazz-Beitrag für dieses Jahr. „Schön, dass es in Wegberg so viel Kultur gibt“, betonte sie mit Bezug auf Veranstaltungen etwa vom Aktionskreis Wegberger Mühle oder Wegberger Stadtmarketing. Was sie mit der Hoffnung verband, dass sich ebenfalls im Einzelhandel etwas verbessern möge.
Erstmals begrüßten die Veranstalter den virtuosen Jazzpianisten Adrian Wachowiak in dem lauschigen Mühlenraum. Ebenfalls zum ersten Mal zu Gast war Tenorsaxophonist Max Schulze-Hennings. Am Bass zupfte und strich Stefan Rey die tiefen Töne und der Initiator dieser Formation, André Spajic, sorgte für energiegeladenes Spiel am Schlagzeug. Dabei fanden die recht unterschiedlichen Instrumenten-Charaktere zum harmonischen gemeinsamen Spiel und boten dem Publikum im ausverkauften Haus einen unterhaltsamen Abend auf hohem musikalischem Niveau.
Die Zuhörer gingen durchweg aufmerksam mit und honorierten wiederkehrende engagiert dargebrachte Solobeiträge stets mit kräftigem Beifall. Flott und selbstbewusst spielte etwa eingangs Max Schulze-Hennings beim Titel „Now Is The Time“auf, um dann für das Bass-Solo oder die rhythmischen Einwürfe des Schlagwerks Platz zu machen. Beim nachfolgenden Stück „Nature Boy“kündigte Adrian Wachowiak an, dass es noch Improvisationsspielraum gebe. „Mal gucken, wie wir es spielen, ich weiß es selber noch nicht genau“, sagte er – zum Klavierspiel interpretierte er mit weichem, melodiösem Gesang und erweiterte somit das klangliche Spektrum um eine mitreißende emotionsgeladene Komponente.
Zurückgenommen und einfühlsam ließ das Quartett im Weiteren „Angel Eyes“hören, dass unter anderem durch den Spielfilm „Leaving Las Vegas“große Bekanntheit erlangte. Die vier Musiker bewiesen
im Laufe des Konzertes, dass sie bestens abgestimmt die instrumentalen Einsätze fließend und mit klanglichen Höhepunkten umsetzen sowie gekonnt und vielfältig ein ansprechendes Klangerlebnis kreieren können. In schnellem Tempo und lässiger Spielweise ließen sie zudem „St. Thomas“hören, in dem André Spajic mit musikalischer Hingabe die Trommelfelle bearbeitete. Von einem Liebling des Pianisten, Ray Charles, fanden die Titel „I Got A Woman“oder „Georgia On My Mind“den Weg ins Programm. „Bye Bye Blackbird“stimmte das Quartett zum Abschluss an und ließ nach viel Applaus eine Zugabe folgen.