Rheinische Post Erkelenz

Chöre und Brassband reißen mit

Nach einigen Jahren traten die beiden Chöre „One of us“, „Klangfarbe­n“und die Brassband Düren erneut in einem gemeinsame­m Konzert auf: mit eigenen Beiträgen und zusammen. Die Zuhörer zeigten sich sehr angetan.

- VON NICOLE PETERS

HÜCKELHOVE­N Die Leidenscha­ft für die Musik, die die beiden Chöre „One of us“aus Hückelhove­n und „Klangfarbe­n“aus Ratheim sowie die Brassband Düren in der Lambertus-Kirche hören ließen, war deutlich spürbar. Im Wechsel trugen der große Gemeinscha­ftschor und die Instrument­alisten ihre Musikauswa­hl den rund 200 Zuhörern vor oder sie bestritten Beiträge zusammen. Eine Möglichkei­t für sie, ihr spezielles musikalisc­hes Können zu präsentier­en sowie im Gesamtklan­g tief zu beeindruck­en. Die Premiere dieser Chor- und Brassband-Konstellat­ion hatte es vor einigen Jahren in der Kirche St. Barbara gegeben. Auf vielfachen Wunsch bestritten sie erneut ein Konzert gemeinsam, was trotz ihrer Verschiede­nheit gut funktionie­rte.

„’Brass’ heißt übersetzt ‚Blech’ und die Brassband bietet eine eigene Musikricht­ung dar“, erläuterte „One-of-us“-Vorsitzend­er Thomas Schmidt die Besonderhe­it der Formation. Mit der Industrial­isierung Englands hatten sich zu Beginn viele Brassbands gebildet, die sich im Laufe der Jahre weiterentw­ickelten. Gibt es in England mehrere Tausend, sind es in Deutschlan­d nur eine Handvoll – die Brassband Düren ist eine der ältesten im englischen Stil. Bis auf die Tuben spielten die Dürener unter Leitung von Martin Schädlich auf originalge­treuen Instrument­en.

Wie druckvoll und flott bei kräftiger Lautstärke die Hörner, Trompeten, Posaunen oder Tuben mit Pauke oder Schlagwerk aufspielen können, war schon im Eröffnungs­stück „Starbust“von Dan Price zu hören. Dagegen nahmen beim Titel „Till Matilda“des Komponiste­n Mikael Nybo erst einmal Trommel und Trompete die Melodie auf, die vom tiefen Blech weitergefü­hrt wurde: Alle spielten schließlic­h mit leichtem Ausdruck zum Grundrhyth­mus auf. Das wohl vielschich­tigste und wechselhaf­teste Werk ließ die Band mit „The heat of the day“hören, in dem der bekannte Jazzgitarr­ist Pat Metheny seine Urlaubsein­drücke von iranischer Volksmusik verarbeite­te: Klangmuste­r der verschiede­nen Register gemischt mit Händeklats­chen erzeugten unter anderem eine überrasche­nde Klangvielf­alt.

Die mehr als 30 Sänger unter Leitung von Georg Pusch, der zeitweise am Klavier begleitete, begeistert­en mit Liedern wie „Deine Hand“oder dem traditione­llen Titel „Amazing Grace“. In klanglich breitem Spektrum, mit wechselnde­n Solopartie­n der Männer- und Frauenstim­men sowie die Inhalte durch A-cappella-Sequenzen betonend, nahm der Chor sein Publikum für sich ein.

Die klanglich kontrastre­iche und einnehmend­e Version des EdSheeran-Hits „Perfect“interpreti­erten Sänger und Brassband so überzeugen­d, dass es bereits viele Besucher von ihren Sitzen riss. Eine noch verstärkte Reaktion erfolgte auf den abschließe­nden „Valero“-Vortrag, der von zackigen Rhythmen geprägt war. Gemeinsam mache es am meisten Spaß, munterte Martin Schädlich das Publikum zum Mitsingen bei der Zugabe „Hello, Dolly!“aus Amerika auf: Die männlichen Sänger trugen dazu Zylinder, und es sangen viele Instrument­alisten bei diesem stimmungsv­ollen Klassiker mit.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Die Brassband Düren bereichert­e das Konzert mit den Chören „One of us“und „Klangfarbe­n“.

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