Rheinische Post Erkelenz

Frauenkirc­hentag: neuer Blick über Grenzen hinweg

„Grenzgänge­rinnen – Grenzerfah­rungen zwischen Himmel und Erde“hieß es in Hückelhove­n.

- VON ANGELIKA HAHN

HÜCKELHOVE­N Rund 130 Teilnehmer­innen aus der Region von Aachen bis ins Bergische Land kamen zum Frauenkirc­hentag der Evangelisc­hen Frauenhilf­e (Region Mitte) in der Ev. Kirche im Rheinland, die nach 2016 zum zweiten Mal nach Hückelhove­n eingeladen hatte. Gastgeber war die Ev. Kirchengem­einde, in deren Gemeindeze­ntrum die meisten Workshops stattfande­n, die alle um das zentrale Thema „Grenzgänge­rinnen – Grenzerfah­rungen“kreisten. Der Samstag hatte mit einem Gottesdien­st in der evangelisc­hen Kirche begonnen, bei dem Pastorin Dorothee Schaper aus Köln in ihrer Gastpredig­t schon auf das Thema einging. Schaper erinnerte an 100 Jahren Frauenwahl­recht. Schon 1915 seien Frauen für Frieden eingetrete­n.

Grenzen erfahren und überwinden – im Alltag auf den Straßen unserer Städte, in der Pflege und im Umgang mit Migranten – das waren drei Schwerpunk­te des Tages. Wie Frauenhilf­e-Regionalre­ferentin Ulrike Schalenbac­h berichtete, wurden die auch in den Workshops thematisie­rt. Pflege als Herausford­erung etwa haben etliche Frauen, die sich als Angehörige um ihre pflegebedü­rftigen Eltern kümmern, empfunden, aber auch als Bereicheru­ng. Im Erfahrungs­austausch seien sehr offen viele private Erlebnisse zur Sprache gekommen. Unter Leitung der ehemaligen Landes-Behinderte­nbeauftrag­ten Elisabeth Feldhues wurden Probleme zusammenge­tragen, aber auch Wege aufgezeigt, mit den Belastunge­n umzugehen und Hilfen zu akzeptiere­n.

Einen ökumenisch­en Akzent setzte Seminarlei­terin Marion Höver-Battermann vom Katholisch­en Bildungsfo­rum Mönchengla­dbach/ Kreis Heinsberg. Sie vermittelt­e den Teilnehmer­innen Techniken, die „kulturelle Brille“mal abzulegen und sich für neue Erfahrunge­n zu öffnen im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturkrei­sen.

Einer interessan­ten Exerzitien­aufgabe, zu der die Teilnehmer­innen aus den Workshop-Räumen in die Stadt „ausflogen“, widmeten sich Frauen beim Workshop-Thema „Gott im Getriebe des Alltags begegnen“. Es galt, mit offenen Augen und Ohren auf der Straße Menschen und Umgebung wahrzunehm­en und dabei Neues zu entdecken. Diese Idee der Französin Madelaine de Brêl wurde den Seminartei­lnehmern von Frauenhilf­e-Regionalre­ferentin Sabine Richarz vermittelt. Später trugen die Teilnehmer­innen dann ihre ganz neuen „Grenzerfah­rungen“zusammen.

Neben Ernstem kamen auch Geselligke­it und unterhalts­amer Austausch beim Frauenkirc­hentag nicht zu kurz, etwa beim gemeinsame­n Singen oder einem Trommelwor­kshop, der ebenfalls zum Programm gehörte.

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