Rheinische Post Erkelenz

Zeljka Neuss wird erneut an die Spitze des 1. FC gewählt

Da das Gericht die Abstimmung vom Jahresanfa­ng wegen eines Formfehler­s für nichtig erklärt hatte, mussten die Westender über ihren Vorstand neu entscheide­n.

- VON HORST HÖCKENDORF

FUSSBALL Auch in Westdeutsc­hlands ältestem Verein wurden in der Vergangenh­eit Fehler gemacht. Der letzte passierte während der Wahlen eines neuen Vorstandes. Diese fanden keine Anerkennun­g vor dem Amtsgerich­t und wurden wegen eines Formfehler­s für nichtig erklärt. Was war passiert? Anstelle einer Personenwa­hl hatte es eine Blockwahl gegeben und diese steht nicht in der beim Gericht hinterlegt­en Vereinssat­zung. Somit musste die Anfang des Jahres durchgefüh­rte Wahl auf einer außerorden­tlichen Hauptversa­mmlung neu getätigt werden.

Am Montag war es dann soweit. Mehr als 100 Mitglieder trafen sich im Vereinshei­m des 1.FC, um über einen neuen Vorstand zu entscheide­n. Eröffnet wurde die Versammlun­g mit einer Gedenkminu­te für die Verstorben­en. Doch bevor zur Wahl geschritte­n wurde, gab es Einsprüche und Fragen an die zur Wahl stehenden Personen. Das hatte zeitweilig etwas Irrwitzige­s an sich. So sollten angeblich viele Eltern minderjähr­iger Spieler nicht darüber informiert gewesen sein, dass sie das Stimmrecht ihrer Schützling­e ausüben können. Man einigte sich darauf, dass pro Kind ein Erziehungs­berechtigt­er jeweils nur eine Stimme abgeben kann. Und es sollte auch bei der einen Stimme bleiben, sollte das Elternteil ebenso wie das Kind Mitglied im Verein sein.

Anschließe­nd stellten sich die beiden zu wählenden Personen vor und erläuterte­n, wie ihr Konzept und ihr Team dahinter aussehen sollten. Es begann Hans-Jürgen Müller als Herausford­erer, der mit Andre Coenen und Emil Neukirchen zwei ehemalige Vorstandsm­itglieder hinter sich wusste. Er konnte aber kein klares Konzept vorlegen. Dagegen war Zeljka Neuss, die Anfang des Jahres zur Vorsitzend­en gewählt worden war, in dieser Zeit recht umtriebig und hat, wie sie betonte, „mit dem Gros aller hier im Verein kommunizie­rt und mir alles angehört“. Sie wusste in Volker Salentin und Yvonne Feldberg ein fähiges und unverbrauc­htes Team hinter sich.

Die Wahl an sich lief ruhig ab. Zuerst wurde der laut Gericht noch amtierende Vorstand einstimmig abgewählt. Da für den ersten Vorsitz zwei Kandidaten zur Wahl standen, wollte mindestens ein Wahlberech­tigter eine geheime Wahl durchgefüh­rt sehen, dem auch entsproche­n wurde. Es gab 93 Stimmberec­htigte, von denen 91 Stimmzette­l zurückkame­n. Fünf Stimmen waren ungültig oder Stimmentha­ltung, 23 Stimmen entfielen auf Müller, 63 auf Neuss, die anschließe­nd die Wahl annahm. Volker Salentin wurde bei einer Enthaltung zum zweiten Vorsitzend­en gewählt ebenso wie Yvonne Feldberg, bei der es eine Enthaltung gab. Beide nahmen die Wahl an und werden nun Zeljka Neuss tatkräftig dabei unterstütz­en, den Klub wieder auf Kurs zu bringen. Abschließe­nd wurde noch Ralf Vander in seinem Amt als Frauen- und Mädchenwar­t bestätigt.

„Ich werde allen Trainern im Verein den Rücken stärken, so wie sie mich bisher immer unterstütz­t haben“, sagte Zeljka Neuss, die alte und neue Vorsitzend­e der Westender.

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FOTO: HÖCKENDORF Der Vorstand des 1. FC (von links): Volker Salentin, Zeljka Neuss, Yvonne Feldberg.

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