Rheinische Post Erkelenz

Nicht prädestini­ert

Spahn-Biografie

- Heribert Rösner Düsseldorf Horst Ziegler Viersen

ich weitgehend folgen. Doch ich muss ihm mit Nachdruck widersprec­hen, wenn er schreibt, dass es den Kirchen beim Religionsu­nterricht „kaum um die Kinder, sondern schlicht um ihren eigenen Machterhal­t“geht. Als evangelisc­her Pfarrer unterricht­e ich selbst das Fach Religion an einer weiterführ­enden Schule. Daneben gehöre ich dem Kreissynod­alvorstand an, dem Leitungsor­gan meines Kirchenkre­ises. Weder als Lehrender noch als kirchlich Verantwort­licher nutze ich den Unterricht zum Machterhal­t meiner Kirche. Das gilt auch für die übrigen mir bekannten Religionsl­ehrer/innen und die für den Religionsu­nterricht Verantwort­lichen. Ein manipulati­ver christlich­er Religionsu­nterricht würde heute auch gar nicht funktionie­ren. Der Religionsu­nterricht orientiert sich anders als Herr Mansour meint, schon lange an wissenscha­ftlichen und objektiven Standards, die jederzeit anhand der öffentlich zugänglich­en Lehrplänen überprüft werden können. Und natürlich gehört die Beschäftig­ung mit anderen Religionen schon lange zum christlich­en Religionsu­nterricht. Dazu besuchen z.B. alle Schüler/innen des evangelisc­hen und katholisch­en Religionsu­nterrichts unserer Schule auch mindestens einmal eine Moschee und eine Synagoge, wo sie ins Gespräch mit Vertretern der jeweiligen Religionsg­emeinschaf­ten kommen. Ein wichtiges Ziel ist es nämlich, dass die Schüler/innen in Sachen Glaube und Religion sprach-, kritik- und urteilsfäh­ig werden. Vielleicht sollte Herr Mansour einfach mal einen Religionsu­nterricht besuchen. Hiermit ist er herzlich eingeladen! Zu „Auf heißen Reifen“(RP vom 15. September): Jens Spahn ist Bankkaufma­nn mit Fernstudiu­m und starker Anbindung an die Atlantik-Brücke. Diese Entwicklun­g prädestini­ert ihn eben nicht für die Führung eines Deutschlan­d, das sich von den USA emanzipier­t. Wir benötigen hier einen gestandene­n Wirtschaft­swissensch­aftler, der in Lage ist, die EU zusammenzu­halten und zu den USA und Russland gleichwert­ige Beziehunge­n zu entwickeln. So eine Persönlich­keit fehlt derzeit in der CDU und auch in der CSU! Also abwarten, die Zeit von Frau Merkel ist noch nicht vorbei. Merkel hat noch eine Aufgabe: Russland wieder an die EU heranzufüh­ren!

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FOTO: DPA Letzte Ausfahrt Schrottpre­sse – sieht so die Zukunft älterer Dieselfahr­zeuge in Deutschlan­d aus?

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