Rheinische Post Erkelenz

„Königsdisz­iplin“für Fährtenhun­de

Der Hundesport­verein DVG MV Wegberg richtet die Landesmeis­terschaft der Fährtenhun­de IPO aus: Auf angrenzend­en Feldern spüren die tierischen Teilnehmer getretene Fährten und Gegenständ­e auf.

- VON NICOLE PETERS

WEGBERG Die Vierbeiner, die an der Landesmeis­terschaft der Fährtenhun­de IPO in Wegberg teilnehmen, sind bereits „ausgebufft­e Hunde“, sagt Dorothee Obst, Erste Vorsitzend­e des Hundesport­vereins „DVG MV Wegberg 1981“, im Vorfeld des kommenden Wettbewerb­s. Der Verein ist an der Maaseiker Straße beheimatet und Mitgliedsv­erein (MV) sowohl im „Deutschen Verband der Gebrauchsh­undsportve­reine“(DVG), als auch im „Verband für das deutsche Hundewesen“(VDH). Und er ist das zweite Jahr in Folge Ausrichter der Landesmeis­terschaft – diesmal jedoch auf der leistungsm­äßig noch anspruchsv­olleren IPO-Ebene. Sechs Hunde haben sich für die Teilnahme qualifizie­rt.

Verschiede­ne Fährtenleg­er treten mit jeweils 1800 Schritt für jeden Hund eine Fährte auf Feld und Flur jenseits des Grenzlandr­ings Richtung Uevekoven, Holtum und Moorshoven, und verstecken sieben Gegenständ­e. Am zweiten Meistersch­aftstag erwartet den jeweiligen Hund auf einem anderen Feld eine neue, gleichlang­e Fährte mit Gegenständ­en. Die „Bodenverle­tzungen“werden innerhalb von 180 Minuten ausgearbei­tet und nach einer bestimmten Abfolge angelegt. Die Punkte erhält das Tier entspreche­nd seiner Suchleistu­ng. „Er läuft an einer Zehn-Meter-Leine und geht ins Liegen runter, wenn er einen Gegenstand gefunden hat“, beschreibt Dorothee Obst, die selber lange Zeit Fährten „getreten“hat, das erwünschte Verhalten, „die Ausarbeitu­ngszeit beträgt pro Fährte jeweils 45 Minuten.“Erschweren­d kommen Verleitung­en hinzu, indem jemand Fremdes durch das Gebiet läuft.

„Die Fährtenarb­eit ist Fleiß- und Nasenarbei­t“, betont Dorothee Obst, „die Nase dafür bringt jeder Hund mit, aber wichtig ist auch seine Bereitscha­ft.“Für alle Prüfungen im Hundesport sei die Begleithun­dprüfung, die der Wegberger Verein ebenfalls anbietet, Voraussetz­ung. Für die kommende IPO Landesmeis­terschaft sind gemeldet: Bettina Balters mit zwei Doggen (Kempen), Sebastian Rockel mit Riesenschn­auzer (Stolberg-Vicht), Mario Bobrowski mit Rottweiler (Zülpich), Patrizia Manca mit Belgischem Schäferhun­d Malinois (SH Dogsport Ratheim) und Petra de Boer mit Schäferhun­d-Mix (Velbert-Dalbecksba­um). Der erste Sieger geht zur Bundessieg­erprüfung vom 2. bis 4. November in Stemwede-Westrup.

Zuschauer, die sich die Fährtenarb­eit aus der Nähe anschauen möchten, sollten zur Platzanlag­e des Vereins kommen. Von dort geleiten sie

Lotsen zu den Stellen. Dass der Verein bereits zum zweiten Mal in Folge Ausrichter ist, begründet die Vorsitzend­e mit den guten landschaft­lichen Voraussetz­ungen und der Bereitscha­ft der Bauern, ihre Felder zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls kooperiere­n Jagdpächte­r und -aufseher. Beim Gebrauchsh­und-Sport gibt es neben der Fährtenarb­eit, bei der man mit kurzen Strecken und vielen Leckerlis anfängt, die Personensu­che.

 ?? RP-FOTO: NICOLE PETERS ?? Die Vorsitzend­e des DVG MV-Wegberg 1981, Dorothee Obst, führt ihren zweijährig­en Rhodesian-Ridgeback-Rüden Jerry mit einem Fährtengeg­enstand an die Fährtenarb­eit heran.
RP-FOTO: NICOLE PETERS Die Vorsitzend­e des DVG MV-Wegberg 1981, Dorothee Obst, führt ihren zweijährig­en Rhodesian-Ridgeback-Rüden Jerry mit einem Fährtengeg­enstand an die Fährtenarb­eit heran.

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