Rheinische Post Erkelenz

Gutes Pflaster Bertram-Möthrath-Stadion

- VON MARIO EMONDS

Mittelrhei­nliga: Der FC Wegberg-Beeck spielt am Sonntag bei Viktoria Arnoldswei­ler. Das Verletzten­lazarett hat sich deutlich gelichtet.

WEGBERG Jahrelang war Viktoria Arnoldswei­ler im Dürener Stadtgebie­t die unangefoch­tene Nummer eins – der Vorortklub drehte speziell den traditions­reichen und in weiter Vergangenh­eit sehr erfolgreic­hen Stadtklubs Schwarz-Weiß Düren und SG Düren 99 munter eine lange Nase. Während die bestenfall­s Landesliga spielten, war die Viktoria Stammgast in der höchsten Amateurkla­sse – und gehörte dort einige Jahre lang sogar zu den Topteams. Mit dem neu ins Rennen gegangenen und äußerst ambitionie­rten Fusionsklu­b 1. FC Düren hat die Viktoria in der Mittelrhei­nliga nun erstmals wieder einen direkten Konkurrent­en aus dem Stadtgebie­t.

Nach den ersten fünf Spielen, die fünf Punkte brachten, liegt die Viktoria einen Zähler vor dem weit höher gehandelte­n 1. FC. Was für viele im Arnoldswei­ler Umfeld mit Sicherheit nicht ganz unerheblic­h ist, beschäftig­t Thomas Virnich aber nicht besonders: „Ich konzentrie­re mich auf meine Mannschaft“, bekräftigt der neue Coach der Viktoria, der im Sommer von Landesligi­st Kohlscheid­er BC kam. Dort arbeitete Virnich insgesamt sieben Jahre, führte den BC von der A-Liga bis in die Landesliga. In Arnoldswei­ler löste er Frank Rombey ab, der früh signalisie­rt hatte, im Sommer bei der Viktoria aufzuhören – nun amtiert dieser als Sportdirek­tor beim 1.FC Düren.

Doch nicht nur in der sportliche­n Führung gab es bei der Viktoria einen Wechsel. Noch weit einschneid­ender fiel der Umbruch innerhalb der Mannschaft aus: Nur fünf Spieler des letztjähri­gen Kaders blieben, das Team präsentier­t sich nun also quasi rundumerne­uert. Auf die Zusammenst­ellung des Teams habe er aber schon großen Einfluss gehabt, versichert Virnich: „Ich war da von vorn herein stark mit eingebunde­n.“

Mit dem Start ist er auch recht zufrieden: „Wir haben weniger Zeit gebraucht, uns in der Liga zu akklimatis­ieren, als wir gedacht haben. Wir sind aber noch dabei, eine gemeinsame Spielidee zu entwickeln. Das dauert aber eben.“Virnich trainiert erstmals in der Mittelrhei­nliga, doch Beecks Coach Friedel Henßen kennt er dennoch sehr gut. Übermorgen treffen die beiden erstmals als Trainer aufeinande­r – in Arnoldswei­ler.

Das dortige Bertram-Möthrath-Stadion war für Beeck stets ein ausgesproc­hen gutes Pflaster (siehe Info), doch was Virnich an Henßen beeindruck­t, ist etwas anderes: „Trotz zweier Abstiege aus der Regionalli­ga darf der Friedel

schon eine lange Zeit sein Unwesen in Beeck treiben, ohne in Frage gestellt zu werden“, erklärt er launig – und möchte das ausdrückli­ch als Kompliment verstanden wissen. Und wenn Beeck natürlich auch der Favorit sei, lasse er sich aber nicht bange machen: „Wir werfen stets viel Laufbereit­schaft und Herz in die Waagschale, stehen kompakt und haben ein gutes Tempo im Umschaltsp­iel. Das wollen wir auch gegen Beeck wieder beweisen.“Mit körperlich­er Größe könne sein Team dagegen nicht punkten, fügt er schmunzeln­d hinzu: „So eine Kante wie Beecks Abwehrchef Danny Fäuster haben wir nicht im Kader. Bei uns tragen fast alle Spieler Größe M – oder sogar S.“

Neben Fäuster hätte Virnich da getrost auch dessen Nebenmann Nils Hühne nennen können, der seinem Namen (dann aber ohne „h“) auch alle Ehre macht. Beim 3:1 gegen Hürth am vergangene­n Freitag fehlte Hühne grippebedi­ngt. Nun ist er ebenso wieder einsatzber­eit wie Sascha Tobor. Bis auf Tim Blättler und Amaar Zayton stehen Henßen übermorgen so alle Akteure zur Verfügung – so gut sah es personell schon länger nicht mehr aus.

Und auch punktemäßi­g sieht es sehr gut aus: Beeck ist Zweiter, punktgleic­h mit Tabellenfü­hrer SV Bergisch Gladbach, und hat 13 von 15 möglichen Zählern eingefahre­n. Die nächsten drei sollen nun in Arnoldswei­ler geholt werden. „Natürlich wollen wir da wieder gewinnen, wollen wie gewohnt auch dominant spielen. Doch dafür müssen wir auch sehr konzentrie­rt spielen, dürfen uns keine leichtfert­igen Ballverlus­te erlauben. Denn kontern kann Arnoldswei­ler wirklich gut“, sagt Henßen.

Und was beide Trainer zudem verbindet: Beide sind erklärte Anhänger der dritten Halbzeit: „Das Bier für Friedel ist schon kaltgestel­lt. Egal, wie das Spiel läuft“, erklärt Virnich grinsend.

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FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS Das war gegen Hürth die Entscheidu­ng: Mit diesem Schuss trifft Armand Drevina zum 3:1-Endstand. Auch übermorgen in Arnoldswei­ler dürfte Beecks Achter wieder erste Wahl sein.

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