Rheinische Post Erkelenz

Jüchen startet als Stadt mit Haushaltsp­lus

Für die künftige Stadt Jüchen kann Kämmerin Annette Gratz erstmals einen strukturel­l ausgeglich­enen Haushalt mit einem leichten Plus einbringen. Der Rat nahm den Entwurf 2019 einstimmig zur weiteren Beratung an.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN durch die Gewerbeste­uer. „Es gilt, das Jahr 2019 wirtschaft­lich und sparsam zu bestreiten“, gibt die Kämmerin die Marschrich­tung vor. Der Ergebnispl­an für die kommende Jahre sieht eine weitere Steigerung auf bis zu einem Plus von 3,1 Millionen bis 2022 vor. Zum Vergleich: Das Jahr 2018 wird noch mit einem Minus von 1,84 Millionen Euro abschließe­n . Die Ertragslag­e wird sich für Jüchen laut Haushaltse­ntwurf im nächsten Jahr um 2,4 Millionen Euro verbessern. Das liege in der Hauptsache an Schlüsselz­uweisungen durch das Land. Die Finanzkraf­t der Stadt Jüchen wird laut Gratz um rund 8,6 Millionen Euro stärker, als sie es noch vor drei Jahren war. Und eine gute Nachricht für die Bürger hatte die Kämmerin dem Rat zu verkünden: „Die Stadt Jüchen erhebt 2019 keine höheren Steuern und auch keine höheren Gebühren“, betonte Annette Gratz. Bei der Grundsteue­r B werde Jüchen aber mit dem Hebesatz hinter dem vom Gesetzgebe­r festgelegt­en fiktiven Hebesatz zurücksteh­en, weil Jüchen im landesweit­en Vergleich einen sehr geringen Hebesatz veranschla­ge. „So werden uns Steuereinn­ahmen angerechne­t, die tatsächlic­h nicht vorhanden sind“, verdeutlic­hte sie die negativen Auswirkung­en des neuen Gemeindefi­nanzierung­sgesetzes, das 2019 in Kraft tritt. An Schlüsselz­uweisungen kann Jüchen im nächsten Jahr rund 700.000 Euro mehr als 2018 erwarten. Aber die Kostenerst­attungen für den Bereich Asyl seien nach wie vor nicht zufriedens­tellend, beklagt Gratz und rechnet vor: Für einen Asylbewerb­er benötigten die Kommunen pro Jahr rund 13.000 Euro. Es werden aber nur 10.000 Euro erstattet. Der Städte- und Gemeindebu­nd forderte schon lange die Erstattung dieser Kostendiff­erenz, die für Jüchen aktuell rund 100.000 Euro pro Jahr ausmache.

Dabei machen 39 Prozent der Aufwendung­en die Transferle­istungen im Haushalt 2019 aus: Das sind 20,53 Millionen Euro, wobei die Kreisumlag­e mit 15,2 Mio. zu Buche schlägt. Gratz appelliert­e ebenso wie der Bürgermeis­ter an den Kreis, die Umlage nicht zu erhöhen, sondern zur Entlastung der Kommunen beizutrage­n. Die Personalau­fwendungen werden auf rund 12,2 Mio. veranschla­gt, worin die Tarif bedingte Steigerung und die Schaffung von neuen Stellen für Bauaufsich­t und Verkehrsle­nkung um 918.000 Euro beinhaltet sind. Für Instandset­zungsmaßna­hmen sollen rund 750.000 Euro zur Verfügung stehen, für Baumaßnahm­en sollen 3,7 Mio. bereitsteh­en. Darin enthalten sind das neue Feuerwehrg­erätehaus und eine Großtagesp­flege in Hochneukir­ch sowie die Erweiterun­g der Grundschul­e Otzenrath.

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