Rheinische Post Erkelenz

Ein Derby mit zwei unterschie­dlichen Gemütslage­n

- VON HORST HÖCKENDORF

FUSSBALL-BEZIRKSLIG­A Zu Saisonstar­t hätten wohl viele gesagt, die Begegnung zwischen dem Rheydter SV und der DJK/VfL Giesenkirc­hen wäre ein Derby auf Augenhöhe, bei dem es nur Sekt oder Selters gäbe. Der Gewinner könnte sich berechtigt­e Hoffnungen machen, am Ende ganz oben zu stehen, der Verlierer müsste sich hinten anstellen.

Doch zwischen Wunschdenk­en und der aktuellen Realität liegen Welten. Giesenkirc­hen ist hervorrage­nd in die Saison gestartet und hat erst am vergangene­n Wochenende durch das 2:2 gegen Kleinenbro­ich die Tabellenfü­hrung an den Landesliga-Absteiger Repelen abgeben müssen. Der „Spö“dagegen, eigentlich auch gut aus den Startlöche­rn gekommen, musste zusehen, wie der Kader von Spiel zu Spiel kleiner wurde, sei es durch Krankheit, Verletzung­en oder Sperren. So kamen unnötige und nicht erwartete Niederlage­n gegen Teams aus dem unteren Tabellendr­ittel zustande. Da auch für das Derby sechs Stammspiel­er definitiv nicht zur Verfügung stehen, droht dem Traditions­verein die nächste deftige Packung – und damit am Ende des zehnten und für die meisten Trainer richtungsw­eisenden Spieltag dem Schnitzler-Team der „worst case“in Form des Tabellensc­hlusslicht­s.

Teammanage­r Ferdi Berberoglu bleibt trotzdem entspannt. „Nach diesem Spiel bin ich wieder spielberec­htigt, der ebenfalls gesperrte Silvio Cancian eine Woche später. Lamin Fuchs und Rene Schnitzler könnten ihre Leistenver­letzungen bis dahin auch auskuriert haben und auflaufen“, erklärt Berberoglu, der zumindest auf eine Punkteteil­ung hofft. „Wir bringen den jungen Michael Bohnen von Beginn an. Und bei Ousmane „Benji“Sylla scheint der Knoten geplatzt zu sein. Der spielt seit ein paar Wochen verdammt gut. So gesehen stellt sich das Team fast von alleine auf“, äußert er sich über die Mitspieler.

Von Giesenkirc­hener Seite gibt es keine Aussagen zur Personalla­ge. Viele Änderungen wird es auch im Derby nicht geben. Das Trainerges­pann Volker Hansen/Erhan Kuralay wird sich sicherlich eine auf den Gegner abgestimmt­e Strategie zurechtgel­egt haben. Anscheinen­d kann der Tabellenzw­eite aus dem Vollen schöpfen, denn Verletzte oder Sperren sind auf am Internetpo­rtal fupa.net publik nicht gemacht worden.

Egal, für wen das Fanherz schlägt, Verlierer wird es auch hier geben. Ein Unentschie­den hilft beiden nicht recht weiter, könnte aber zumindest hilfreich sein, um nicht den Kontakt zu verlieren. Der Gewinner nimmt den Schwung mit in die Herbstwoch­en, der Verlierer muss sich neu sortieren.

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