Ein Derby mit zwei unterschiedlichen Gemütslagen
FUSSBALL-BEZIRKSLIGA Zu Saisonstart hätten wohl viele gesagt, die Begegnung zwischen dem Rheydter SV und der DJK/VfL Giesenkirchen wäre ein Derby auf Augenhöhe, bei dem es nur Sekt oder Selters gäbe. Der Gewinner könnte sich berechtigte Hoffnungen machen, am Ende ganz oben zu stehen, der Verlierer müsste sich hinten anstellen.
Doch zwischen Wunschdenken und der aktuellen Realität liegen Welten. Giesenkirchen ist hervorragend in die Saison gestartet und hat erst am vergangenen Wochenende durch das 2:2 gegen Kleinenbroich die Tabellenführung an den Landesliga-Absteiger Repelen abgeben müssen. Der „Spö“dagegen, eigentlich auch gut aus den Startlöchern gekommen, musste zusehen, wie der Kader von Spiel zu Spiel kleiner wurde, sei es durch Krankheit, Verletzungen oder Sperren. So kamen unnötige und nicht erwartete Niederlagen gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel zustande. Da auch für das Derby sechs Stammspieler definitiv nicht zur Verfügung stehen, droht dem Traditionsverein die nächste deftige Packung – und damit am Ende des zehnten und für die meisten Trainer richtungsweisenden Spieltag dem Schnitzler-Team der „worst case“in Form des Tabellenschlusslichts.
Teammanager Ferdi Berberoglu bleibt trotzdem entspannt. „Nach diesem Spiel bin ich wieder spielberechtigt, der ebenfalls gesperrte Silvio Cancian eine Woche später. Lamin Fuchs und Rene Schnitzler könnten ihre Leistenverletzungen bis dahin auch auskuriert haben und auflaufen“, erklärt Berberoglu, der zumindest auf eine Punkteteilung hofft. „Wir bringen den jungen Michael Bohnen von Beginn an. Und bei Ousmane „Benji“Sylla scheint der Knoten geplatzt zu sein. Der spielt seit ein paar Wochen verdammt gut. So gesehen stellt sich das Team fast von alleine auf“, äußert er sich über die Mitspieler.
Von Giesenkirchener Seite gibt es keine Aussagen zur Personallage. Viele Änderungen wird es auch im Derby nicht geben. Das Trainergespann Volker Hansen/Erhan Kuralay wird sich sicherlich eine auf den Gegner abgestimmte Strategie zurechtgelegt haben. Anscheinend kann der Tabellenzweite aus dem Vollen schöpfen, denn Verletzte oder Sperren sind auf am Internetportal fupa.net publik nicht gemacht worden.
Egal, für wen das Fanherz schlägt, Verlierer wird es auch hier geben. Ein Unentschieden hilft beiden nicht recht weiter, könnte aber zumindest hilfreich sein, um nicht den Kontakt zu verlieren. Der Gewinner nimmt den Schwung mit in die Herbstwochen, der Verlierer muss sich neu sortieren.