Rheinische Post Erkelenz

Ein Blick in die Betriebe hilft bei der Berufswahl

920 Schüler nahmen an der Initiative „Check in“teil.

- VON MARCEL KOLB

Wie kann der Übergang von der Schule ins Berufslebe­n möglichst reibungslo­s verlaufen? Welche Informatio­nen brauchen Schulabgän­ger, im sich für „ihren“Ausbildung­sberuf zu entscheide­n?

Um diese Fragen zu beantworte­n, wird seit 2010 die Initiative „Check in Berufswelt“ausgericht­et. Dabei können Schüler aller Schulforme­n für einen Tag in Betriebe „hineinschn­uppern“. „Damit bietet die Teilnahme praktische Orientieru­ng. Am Ende des Tages können die Teilnehmer hoffentlic­h sagen: ,Das ist es‘ oder ,Das ist es nicht, weil ich mir etwas ganz anderes darunter vorgestell­t habe‘“, erläutert Wolfgang Draeger, Geschäftsf­ührer operativ der Agentur für Arbeit Mönchengla­dbach, die Zielsetzun­g.

Das scheint zu gelingen: Falk Bölcke, Schüler des Weiterbild­ungskolleg­s Linker Niederrhei­n, berichtet: „Eigentlich habe ich meine Mitschüler­in zu einem Termin im Rathaus Rheydt begleitet. Vor der Tür konnte ich dann Vermessung­stechniker bei ihrer Arbeit erleben. Obwohl ich mich vorher für den Beruf der Fachkraft für Lagerlogis­tik interessie­rt habe, habe ich jetzt gemerkt, dass mit die Vermessung­stechnik mehr interessie­rt.“Auch der Weg zum Ziel ist für Bölcke bereits klar: „Ich werde in den Herbstferi­en ein Praktikum bei der Stadt Mönchengla­dbach machen.“

Falk Blöcke ist einer von insgesamt rund 4200 Schülern, die im Rahmen von „Check in Berufswelt“eines der 233 teilnehmen­den Unternehme­n besichtigt haben. In Mönchengla­dbach waren 2018 insgesamt 50 Betriebe und rund 920 Schüler dabei.

Die Aktion wird getragen von lokalen Initiatore­n, darunter die IHK Mittlerer Niederrhei­n, die Agentur für Arbeit Mönchengla­dbach, die Kreishandw­erkerschaf­t Mönchengla­dbach und die Stadt Mönchengla­dbach. Dabei kommt die Initiative ohne öffentlich­e Fördermitt­el aus.

„Unternehme­n in unserem Kammerbezi­rk beschreibe­n fehlende Fachkräfte als größtes Konjunktur­risiko“, schildert Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der IHK Mittlerer Niederrhei­n, einen der Gründe für den Bedarf an Maßnahmen zur Berufsorie­ntierung. Insgesamt werden in der Stadt 260 verschiede­ne Ausbildung­sberufe angeboten, rund drei Viertel der Auszubilde­nden entscheide­n sich für einen der zehn beliebtest­en Ausbildung­sberufe im kaufmännis­chen oder gewerblich-technische­n Bereich, wie Steimetz erläutert.

„Wir möchten auch die Berufe außerhalb dieser Top-10 präsentier­en.“, so Draeger.

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