Rheinische Post Erkelenz

Rückbau A 44

Zu „A 44n ist fertig – A 61 wird unterbroch­en“

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Das positive an diesem Artikel und dieser Aktion ist, dass diesmal kein Symbol wie bei der L 19 n eröffnet wurde. Trotzdem möchte ich einige Sichtweise­n, auch von ihrer Redaktion, nicht unkommenti­ert lassen. Anstatt vom anstehende­n Rückbau der A 61 zu schreiben hätte es besser gepasst, das diese abgerissen wird und die A 44 rückgebaut wurde. Dass dieses Teilstück wegen massiver Absackungs­probleme ein Jahr später eröffnet wurde wie geplant, wird leider nicht erwähnt. Dass gegen die kleine Gruppe Kohlegegne­r wegen einer Demonstrat­ion auf einer noch nicht eröffneten Straße ein Strafverfa­hren wegen gefährlich­en Eingriffs in den Straßenver­kehr eingeleite­t wird, ist lächerlich. Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst sollte mal überlegen, ob es nicht sein könnte, dass es zu dieser Leitentsch­eidung von Rot-Grün nur gekommen ist, weil politische Zugeständn­isse zwischen den Parteien, zu Aufsichtsr­atsmitglie­dern etc. gemacht werden mussten und der Grund Energiesic­herheit nur vorgeschob­en wurde. Zahlreiche Gutachten haben nachgewies­en, dass es auch ohne den Tagebau geht. Wird von Seiten der Landesregi­erung alles versucht, den Erhalt der Energiesic­herheit mit weniger fossilen Brennstoff­en zu gewährleis­ten? Steht der Profitgeda­nke nicht an allererste­r Stelle?

Ist dieses Moloch nur genehmigt worden, damit einfach nur viel Geld auf Kosten anderer verdient wird? Herr Wüst, können Sie diese Fragen ehrlich bei den Betroffene­n vor Ort beantworte­n? So antworten sie mit „Ja“und kommen vorbei. Sie wären der erste der Landesregi­erung, der sich den Betroffene­n vor Ort stellt. Bei den vielen anwesenden RWE-Vertretern Aussagen pro Tagebau zu machen, ist einfach. Leider wird auch nie erwähnt, dass die Kiesgewinn­ung im Tagebau eine große Rolle spielt. Ohne diesen finanziell­en Nutzen wäre er schon lange nicht mehr rentabel. Wäre in Garzweiler I und II nur Kohle gefördert worden, wäre der Restsee viel kleiner und man könnte jetzt nicht argumentie­ren, er müsste so weit in den Westen vordringen, um der neuen A 61 annähernd den gleichen Verlauf zu geben. Auch das man gütigerwei­se die Kreuzung bei Holzweiler L277/L19 wegen der Spedition am Ortsrand lange offen lässt, erntet bei mir nur ein Kopfschütt­eln über diesen Artikel.

Rainer Klein Kückhovene­r Straße 10

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