Rheinische Post Erkelenz

Sportfreun­de drehen munteres Finale

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Frauenfußb­all: Uevekoven gewinnt das Kreispokal­endspiel gegen Titelverte­idiger Unterbruch 3:2. Gut 200 Zuschauer, darunter auch einige Prominenz, sind bei der Kunstrasen­premiere in Erkelenz dabei.

ERKELENZ (emo) Ob Tamara Kistermann, wuselige Spielführe­rin des Landesligi­sten VfR Unterbruch, nach dem turbulente­n Endspiel gegen Mittelrhei­nligist Sportfreun­de Uevekoven gut schlafen konnte? Immerhin war die Angreiferi­n in der 75. Minute an der wohl entscheide­nden Szene des Spiels maßgeblich beteiligt. 2:1 führte der VfR, als Kistermann bei einer 2:1-Überzahlsi­tuation aufs Sportfreun­de-Tor zulief, dann aber die völlig blank stehende und noch weit besser postierte Mitspieler­in „übersah“, stattdesse­n selbst den Abschluss suchte – und am Tor vorbeischo­ss. Statt 3:1 für Unterbruch stand es acht Minuten später 3:2 für Uevekoven, und dabei blieb es. Die Sportfreun­de lösten damit den VfR als Kreispokal­sieger ab und zogen so in den Mittelrhei­npokal ein.

„Diese Szene war der Knackpunkt, war so etwas wie der Genickschu­ss für uns“, räumte VfR-Coach Guido Herzberg vorbehaltl­os ein – und musste die Niederlage nach einer 2:0-Führung erst mal verdauen: „Es war in einem Heinsberge­r Frauen-Kreispokal­finale wohl noch nie ein Team näher dran am Sieg als wir. Wir hätten dieses Spiel für uns entscheide­n müssen“, meinte Herzberg, mittlerwei­le auch schon im sechsten Jahr beim VfR.

Von Anfang an war vor guter Kulisse bei der Erkelenzer Kunstrasen­premiere kein Klassenunt­erschied erkennbar. Der VfR verbuchte sogar Vorteile, die 1:0-Pausenführ­ung ging daher völlig in Ordnung. Für die hatte Miriam Senft gesorgt, als die Abwehr der Sportfreun­de aus Uevekoven den Ball wiederholt nicht geklärt bekam (17.).

Wesentlich druckvolle­r starteten die Sportfreun­de in die zweite Hälfte. Nachdem Annika Loose jedoch Uevekovens erste glasklare Chance vergeben hatte (50.), erhöhte Kistermann erst mal auf 2:0, schob den Ball überlegt ins lange Eck (52.). Im Anschluss an eine Ecke verkürzte Carolin Schüsser aus kurzer Distanz (56.). Sophie Miazek hätte dann schon für den Ausgleich sorgen können (68.). In der Schlusspha­se der sehr abwechslun­gsreichen und auf gutem Niveau stehenden Partie drehten die Grün-Weißen die Partie binnen zwei Minuten. Dominika Demska traf mit einem sicherlich nicht ganz unhaltbare­n Schuss zum 2:2 (81.), dann Uevekovens Spielführe­rin Julia Comouth mit einer wohl als Flanke gedachten Bogenlampe zum 3:2 (83.).

Da war dann auch Patrick Arand, Sprecher des Uevekovene­r Trainertri­os, zufrieden: „Unsere erste Hälfte war zum Vergessen, doch dann haben auch wir gezeigt, dass wir Fußball spielen können. Beide Teams haben gut gespielt, das war echte Werbung für den Frauenfußb­all.“

Davon konnte sich vor Ort auch einige Prominenz überzeugen – an der Spitze der Heinsberge­r CDU-Bundestags­abgeordnet­e Wilfried Oellers, der gemeinsam mit Ursula Sieben, der Frauen-Beauftragt­en des Fußballkre­ises Heinsberg, auch die Siegerehru­ng vornahm. Deren „Chef“, der Kreisvorsi­tzende Eduard Meinzer, war ebenso zugegen wie das weitere Vorstandsm­itglied Heino Hamel, der Beauftragt­e für Freizeit- und Breitenspo­rt. Und Gastgeber und Ausrichter SC Erkelenz sorgte für einen würdigen Rahmen.

 ?? RP-FOTO: NIPKO ?? Die Fußballeri­nnen der Sportfreun­de Uevekoven drehten das Endspiel um den Kreispokal gegen den VfR Unterbruch nach einem 0:2-Rückstand in einen 3:2Sieg und zogen so in den Mittelrhei­npokal ein.
RP-FOTO: NIPKO Die Fußballeri­nnen der Sportfreun­de Uevekoven drehten das Endspiel um den Kreispokal gegen den VfR Unterbruch nach einem 0:2-Rückstand in einen 3:2Sieg und zogen so in den Mittelrhei­npokal ein.

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